Eine Sonderkommission hat einen 23 Jahre alten Steirer verhaftet, der im Herbst mehrere Mobilfunk-Sendemasten beschädigt und einen Schaden von rund 100.000 Euro verursacht hatte. Der Mann war nicht geständig, sagte aber laut Polizei, er fühle sich durch "Strahlung" von Handymasten gefährdet. Er wurde in die Justizanstalt Graz-Jakomini gebracht, wie die Landespolizeidirektion am Freitag mitteilte.

Seit Mitte September waren in den Bezirken Graz-Umgebung, Voitsberg und Deutschlandsberg in unregelmäßigen Abständen Kabel an gesamt 20 Mobilfunkmasten durchtrennt worden. Dabei wurden auch die roten Warnlichter auf den Spitzen der Sende- und Empfangsanlagen außer Betrieb gesetzt, die den Luftverkehr auf die Einrichtungen aufmerksam machen sollen. Der unbekannte Täter war bei seinen Sabotageakten oft bis zu 30 Meter hoch auf die Stahltürme geklettert.

Marihuana aus eigener Produktion

Daraufhin wurde eine Sonderkommission mit Ermittlern des Landeskriminalamtes und der jeweiligen Polizeiinspektionen ins Leben gerufen, die Führung übernahm der steirische Verfassungsschutz. Der Erfolg stellte sich laut Landespolizeidirektion rasch ein: Der 23-Jährige aus dem Bezirk Voitsberg wurde ausgeforscht und festgenommen. In seiner Wohnung fand sich neben den wahrscheinlichen Tatwerkzeugen – große Zangen und Scheren – auch eine größere Menge Marihuana aus eigener Produktion.

Zu den Kabelbeschädigungen machte der Mann keine Aussagen, gab aber bei den Einvernahmen an, dass er sich durch deren Abstrahlung gefährdet fühle. Seinerseits droht ihm nun ein Verfahren wegen diverser Allgemeingefährdungen, unter anderem schwere Sachbeschädigung an kritischer Infrastruktur und Störung der Luftverkehrssicherheit sowie Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz. (APA, 23.12. 2016)