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Nigerianische Soldaten mit einer erbeuteten Boko-Haram-Flagge (Archivbild, März 2015)

Foto: REUTERS/Emmanuel Braun

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Brennendes Rebellencamp im Sambisa-Wald (Archivbild aus dem Mai 2015)

Foto: APA/EPA/NIGERIAN ARMY

Abuja – Nach monatelangen Kämpfen hat die nigerianische Armee nach Regierungsangaben die Islamistengruppe Boko Haram aus dem Sambisa-Wald, einer ihrer letzten Hochburgen, vertrieben.

Die Armee habe am Freitag "zerschmettert, was von den Aufständischen von Boko Haram im 'Camp Null' im Herzen des Sambisa-Waldes übrig gewesen" sei, erklärte Nigerias Staatschef Muhammadu Buhari am Samstag.

Der Sambisa-Wald liegt im nördlichen Bundesstaat Borno und ist rund 1.300 Quadratkilometer groß. Boko-Haram-Kämpfer zogen sich hierhin nach Gefechten mit der Armee zurück.

Der Sambisa-Wald südöstlich der Provinzhauptstadt Maiduguri

Buhari sagte, der Generalstabschef der Armee habe ihm mitgeteilt, "dass die Terroristen auf der Flucht sind, keinen Ort mehr haben, wo sie hin können". Er habe die Soldaten angewiesen, die Islamisten zu verfolgen und sie der Justiz zu übergeben. Zum Verbleib des Boko-Haram-Anführers Abubakar Shekau machte Buhari keine Angaben.

Am Mittwoch hatte die nigerianische Armee im Sambisa-Wald 1.880 Zivilisten aus der Hand der Boko-Haram-Kämpfer befreit. Im Wochenverlauf nahm sie mehr als 500 Islamisten gefangen.

20.000 Todesopfer

Boko Haram kämpft seit Jahren für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Die Gruppe verübt unter anderem Angriffe auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen. Seit 2009 wurden in dem Konflikt mehr als 20.000 Menschen getötet. 2,6 Millionen Menschen ergriffen angesichts der Gewalt die Flucht.

Die Gruppe kontrollierte Anfang 2015 ein Gebiet von der Größe Belgiens, wurde aber mittlerweile von der nigerianischen Armee und ausländishcen Verbündeten aus dem Großteil dieses Territioriums vertrieben,

Menschenrechtsgruppen zufolge verschleppte Boko Haram zudem tausende Frauen und Mädchen. 2014 weiteten die Boko Haram-Kämpfer ihre Angriffe auf die Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad aus. Deren Regierungen schlossen sich daraufhin dem Kampf gegen Boko Haram an. Im März 2015 leistete Boko Haram der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) den Treueschwur. (red, APA, 24.12.2016)