Mikaela Shiffrin feiert am Semmering ihren zweiten Weltcupsieg im Riesentorlauf.

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Shiffrin happy.

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Das Podest mit Worley (li), Shiffrin und Mölgg (re).

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Anna Veith mischt wieder im Weltcupzirkus mit, hat aber noch Aufholbedarf.

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Semmering – Mikaela Shiffrin hat am Dienstag den ersten von zwei Riesentorläufen am Semmering in 2:01,81 Minuten 78 Hundertstel-Sekunden vor der Französin Tessa Worley und 1,09 Sekunden vor der Italienerin Manuela Mölgg gewonnen. Als beste Österreicherin klassierte sich Stephanie Brunner (+1,90) am Hirschenkogel auf dem 15. Rang. Anna Veith verpasste bei ihrem Comeback nach 14 Monaten Verletzungspause die Qualifikation für die Entscheidung.

Shiffrin feierte nach Sölden 2014 ihren zweiten Weltcupsieg in einem Riesentorlauf. "Ich habe mir immer schwer getan im Riesentorlauf. Aber heute habe ich mich wirklich gut gefühlt", sagte die US-Amerikanerin. Ihr Erfolgsrezept: "Ich habe nicht probiert, perfekt zu fahren, ich habe probiert, schnell zu fahren".

Die 21-Jährige baute mit ihrem 24. Weltcupsieg die Führung im Gesamtweltcup auf 55 Punkte aus. Die Schweizerin Lara Gut (1,24), nach Lauf eins nur 17., verbesserte sich im Finale auf Platz vier und ist somit weiter erste Verfolgerin der US-Amerikanerin. In der Disziplinenwertung liegt weiter Worley voran, sie führt mit 320 Punkten vor Shiffrin (265) und Gut (210).

Plätze 15 bis 17 für ÖSV

Für die ÖSV-Damen verlief das Heimrennen am Zauberberg nicht nach Wunsch, hinter Brunner landeten Ricarda Haaser (1,95) und Michaela Kirchgasser (2,04) auf den Rängen 16 und 17. Haaser war im ersten Lauf mit der hohen Startnummer 36 auf Platz 16 gecarvt und hatte sich so souverän einen Platz für die Entscheidung gesichert, Kirchgasser, nach Lauf eins Neunte und beste ÖSV-Technikerin, fiel im Finale zurück.

"Es waren schon ab und zu so kleine Schnitzer dabei, ich habe mich schon bemüht, nur hat es leider nichts genützt, resümierte Brunner. Kirchgasser vermisste bei ihrer zweiten Fahrt "die letzte Wurschtigkeit", die Schwünge voll durchzuziehen, außerdem habe sie den Schlussteil "schlecht gemeistert". Mit weniger Respekt soll es künftig besser klappen.

Anna Veith verpasste bei ihrem Comeback nach schwerer Knieverletzung die Qualifikation für das Finale der besten 30. 646 Tage nach ihrem letzten Rennen kehrte sie wieder auf die Weltcupbühne zurück, hatte als 49. 3,21 Sekunden Rückstand auf die bereits zur Halbzeit voran liegende Shiffrin.

Stein bremste Veith

"Es war nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, weil ich oben einen Stein erwischt habe und dann der Grip gefehlt hat. Ich hätte gedacht, ich bin nervöser, aber ich war gut bei mir, von dem her hat es schon gepasst", sagte Veith nach ihrem Lauf im ORF-Interview. Sie sei froh, wieder einmal gestartet zu sein, auch wenn es "vom Skifahren her noch weit weg von dem war, was ich könnte. Ich habe einfach kein Gefühl von Sicherheit gekriegt und habe deswegen auch nicht Gas geben können", so die Salzburgerin, die aber immerhin während ihrer Fahrt keine Schmerzen verspürte.

Eine Schrecksekunde erlebte Maria Pietilä-Holmner. Die 30-jährige Schwedin fädelte kurz vor dem Ziel ein und stürzte spektakulär. Nach einem Überschlag krachte sie gegen die gepolsterte Streckenbegrenzung neben dem Ziel, verließ dann aber die Unglücksstelle ohne fremde Hilfe, wenn auch humpelnd.

Im zweiten Lauf ausgeschieden ist Katharina Truppe, die 29. nach dem ersten Durchgang, sie rutschte auf dem Innenski aus. Nicht in das Finale schafften es neben Veith auch Elisabeth Kappaurer (34.), Katharina Gallhuber (39.), Rosina Schneeberger (45.), Bernadette Schild (48.) und Chiara Mair (56.)

Am Mittwoch (10:30 und 13:30 Uhr) steht ein weiterer Riesentorlauf auf dem Programm, sofern das Wetter mitspielt, denn neben stürmischem Wind werden auch große Mengen an Neuschnee erwartet. Am Donnerstag folgt zum Abschluss der Semmeringrennen ein Slalom unter Flutlicht (15 und 18 Uhr). (Thomas Hirner, 27.12.2016)