Manila – Im umstrittenen Drogenkrieg des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte sind bei Polizeieinsätzen bisher 2.157 mutmaßliche Rauschgifthändler- oder Konsumenten getötet worden. Zudem seien seit seinem Amtsantritt am 1. Juli rund 42.500 Verdächtige festgenommen worden, hieß es am Dienstag in einer neuen Bilanz der Sicherheitskräfte.

Etwa 980.000 Drogendealer und -Nutzer hätten sich überdies gestellt. Die Polizei zählte auch mehr als 3.000 sogenannte außergerichtliche Tötungen mit möglicher Verbindung zum Drogenmilieu. Nach den Worten von Polizeidirektor Ronald dela Rosa haben die Sicherheitskräfte 70 Prozent ihrer Ziele im Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität erfüllt.

Frist für Tötungen wird verlängert

Duterte hatte versprochen, innerhalb eines halben Jahres dem Drogenkonsum und der Kriminalität in dem südasiatischen Inselstaat ein Ende zu bereiten. Der Staatschef hat inzwischen signalisiert, dass die Frist um sechs weitere Monate verlängert werden müsse, weil das Problem so umfangreich sei.

Kritiker werfen Duterte Verbindungen zu Todesschwadronen vor. Zudem geraten immer Unschuldige ins Visier von Polizei und weiteren selbsternannten Drogenjägern; Angebliche Verbindungen ins Drogenmilieu werden etwa immer wieder genützt, um sich etwa in legtimien Branchen geschäftlicher Konkurrenzen durch Mord zu entledigen. Auch sind schon Dutzende Kinder bei den Einsätzen getötet worden.

Der Präsident hatte kürzlich gesagt, er habe in seiner Amtszeit als Bürgermeister der Stadt Davao persönlich mutmaßliche Drogenhändler getötet. Die Vereinten Nationen hatten daraufhin die philippinischen Justizbehörden aufgefordert, wegen Mordes gegen den Staatschef zu ermitteln. (red, APA, 27.12.2016)