Ankara – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat der von der USA geführten Koalition vorgeworfen, die Extremistenorganisation "Islamischer Staat" (IS) und die militanten Kurdengruppen YPG und PYD zu unterstützen.

"Sie haben uns beschuldigt, Daesch (IS, Anm.) zu fördern", sagte Erdoğan vor Reportern in Ankara. "Jetzt unterstützen sie Terrorgruppen einschließlich Daesch, YPG, PYD." Dies sei sehr klar. Es gebe Film- und Fotobeweise dafür.

In Syrien machten US-unterstützte Rebellen nach eigenen Angaben unerwartet rasche Fortschritte gegen die IS-Miliz. Die Syrischen Demokratischen Streitkräfte (SDF), zu denen auch die kurdische Miliz YPG gehört, hatten vor rund zehn Tagen die zweite Phase ihrer Offensive gegen den IS gestartet. Ziel ist die Eroberung der Stadt Raqqa, wo lange Zeit die IS-Zentrale saß.

Türkische Truppen liefern sich zurzeit verlustreiche Gefechte mit dem IS um die von der Terrormiliz gehaltene nordsyrische Stadt Al-Bab. Die schweren Kämpfe kosteten seit vergangenem Mittwoch mindestens 17 türkischen Soldaten das Leben. Ziel der Türkei ist nach Regierungsangaben, die Stadt einzunehmen. Erdoğan sagte weiter, die Türkei werde ihren Weg "entschlossen" weitergehen.

Die Türkei hatte im August eine Bodenoffensive in Syrien begonnen, mit der sie sunnitische Rebellen unterstützt. Den Verbündeten ist es mit der Operation "Schutzschild Euphrat" gelungen, den IS von der türkisch-syrischen Grenze zu verdrängen. Die Türkei bekämpft in Nordsyrien zugleich die Kurdenmiliz YPG, die eng mit der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbunden ist. (APA/Reuters, 27.12.2016)