Im Jahr 2016 ist die Internetkriminalität in Österreich um mehr als 20 Prozent gestiegen. Gewaltdelikte haben um mehr als zehn Prozent zugenommen, sagte Konrad Kogler, Generaldirektor für die öffentliche Sicherheit, im Ö1-"Morgenjournal". Auch bei Schlepperei gab es laut Kriminalitätsbilanz heuer einen Anstieg.

Kogler sprach von einem "massiven Anstieg" im Cyberbereich und nannte als Beispiele Hackerangriffe auf Systeme. Auch Bestellbetrugsfälle hätten zugenommen.

Pilotprojekte in Tirol und Vorarlberg

Bei Gewaltdelikten nannte er als eine der Tätergruppen junge Männer aus Regionen, "wo Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung ein eingeübtes Prozedere ist". Man wolle gegensteuern, indem man diese jungen Männer sofort anspreche, wenn sie nach Österreich kommen, so Kogler. In Vorarlberg und Tirol laufen bereits entsprechende Pilotprojekte.

Auch bei der Schlepperei ist es im Jahr 2016 laut Kogler zu einem Anstieg gekommen. Dabei wurden knapp 50.000 Personen aufgegriffen. "Schlepperei funktioniert anders als früher. Heute stehen die Schlepper mit den Flüchtlingen in Telefonkontakt und lotsen sie zum nächsten Treffpunkt."

Schutz der EU-Außengrenzen

Eine Prognose hinsichtlich Schlepperei für das nächste Jahr sei schwierig, das hänge laut Kogler von der Situation in Nord- und Zentralafrika sowie in Syrien ab. Umso wichtiger sei daher der Schutz der EU-Außengrenzen. Auch sollte man bereits nahe der Heimatländer bei Flüchtlingen abklären, wie hoch die Aufnahmebereitschaft in Europa wäre.

Bei Eigentumskriminalität kam es zu einem Rückgang im Bereich der Wohnungseinbrüche sowie bei Raub, allerdings haben Kellereinbrüche zugenommen. Hier wolle man verstärkt aktiv werden, so Kogler. (red, 28.12.2016)