Manama – Ein Gericht in Bahrain hat die Freilassung des prominenten Oppositionellen und Menschenrechtlers Nabil Rajab angeordnet. Bis zum Prozessbeginn am 23. Jänner dürfe er das Land jedoch nicht verlassen, verlautete am Mittwoch aus Justizkreisen. Der unter Gesundheitsproblemen leidende Rajab war Mitte Juni festgenommen worden.
Der 52-Jährige in angeklagt, weil er die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition im Jemen und Folter in einem Gefängnis in Bahrain kritisiert hatte. Ihm wird "Verbreitung von Falschinformationen und Gerüchten in Kriegszeiten" vorgeworfen. Bahrain beteiligt sich seit März 2015 an der Militärkoalition.
Wegen Protesten zwei Jahre im Gefängnis
Rajab spielte auch bei Protesten der schiitischen Opposition gegen das sunnitische Königshaus im Jahr 2011 eine prominente Rolle. Wegen der Teilnahme an unerlaubten Protesten saß er bis Mai 2014 zwei Jahre im Gefängnis. Im April 2015 erhielt er wegen regierungskritischer Äußerungen auf Twitter erneut eine sechsmonatige Haftstrafe, nach drei Monaten wurde ihm der Rest der Haft aus gesundheitlichen Gründen erlassen.
Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch hatten sich in den vergangenen Wochen für die Freilassung Rajabs eingesetzt, der zu den Gründern des Zentrums für Menschenrechte in Bahrain zählt und es leitet. (APA, 28.12.2016)