Es ist der bisher größte Coup der spanischen Bad Bank Sareb, die man im Zuge der Bankenkrise Mitte 2012 aus der Taufe hob. Nach Informationen der spanischen Wirtschaftszeitung "Expansión" hat Goldman Sachs knapp 600 Millionen Euro an nicht-bedienten, faulen Immobilienkrediten aus dem Bestand der Abwicklungsgesellschaft aufgekauft. Die US-Investmentbank hat sich demnach gegen den US-Rivalen und "Geierfonds" Blackstone durchgesetzt.

Es geht um das "Projekt Eloise", das seit Sommer Großinvestoren offeriert wird. Dieses beinhaltet knapp eine Milliarde Euro an nicht-bedienten Krediten von rund 200 Immobilienfirmen, die mit Wohnungen in den Regionen Katalonien, Madrid, Andalusien, Galicien und Valencia gedeckt sind. Analysten gehen davon aus, dass die Sareb sowohl das Volumen des Pakets reduziert hat als auch zu großen Abschlägen gezwungen war. Die Transaktion dürfte schlussendlich zwischen 150 Millionen und 300 Millionen Euro einbringen.

Schlechtes Jahr für Bad Bank

Der Deal zum Jahreswechsel kommt Sareb-Chef Jaime Echegoyen zur rechten Zeit: Für seine eigene Bilanz, aber auch für den Finanzsektor Spaniens ganz generell. Dieser hat nach dem wegweisenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs gut fünf Milliarden Euro Rückzahlungen an geprellte Hypothekenkreditnehmer zu stemmen – der STANDARD hat berichtet.

Das zu Ende gehende Jahr verlief für die Bad Bank miserabel. Selbst im Diskont-Mietmarkt ist die Sareb jetzt aktiv, um aus leerstehenden Wohnungen minimale Einnahmen zu lukrieren. Und um empfindlichen Strafen zu entgehen, die Barcelonas Bürgermeisterin Ada Colau ("En Comú", Podemos), einst Gründerin der Plattform der Hypothekenkreditopfer PAH, für leere Wohnungen in Bankenhand verhängt. (Jan Marot aus Granada, 29.12.2016)