Festakt des Bundesheeres zum Ende der Amtszeit von Bundespräsident Heinz Fischer.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Wien – Das Bundesheer hat heuer fast 53.000 Stunden Katastrophenhilfe geleistet. Zudem wurden nach eigenen Angaben 300 Cyber-Angriffe abgewehrt und gut 40 Tonnen Kriegsmaterial geborgen, geht aus der Leistungsbilanz des Bundesheers hervor.

19 Mal forderten Behörden und zivile Einsatzorganisationen im Jahr 2016 das Militär zur Bewältigung von Naturkatastrophen im Inland an. 512 Soldaten halfen dabei in 52.750 Arbeitsstunden beim Brückenbau, bei Aufräumarbeiten nach Unwettern sowie bei der Bekämpfung von Waldbränden und bei Lawineneinsätzen. Der größte Katastropheneinsatz war Ende August bis Anfang Oktober nach zwei Murenabgängen in der Kärntner Gemeinde Afritz notwendig, die von Schlamm und Geröll befreit werden musste. Flugstunden der Heerespiloten im Rahmen der Katastrophenhilfe zählte man 238, davon drei Einsätze nach Lawinenabgängen, drei nach Waldbränden und drei nach Unwettern.

Assistenzeinsatz fortgesetzt

Auch der sogenannte sicherheitspolizeiliche Assistenzeinsatz im Zuge der Flüchtlingskrise wurde 2016 fortgesetzt. Die Soldaten überwachen mit der Exekutive die österreichische Grenze im Burgenland, in der Steiermark und in Kärnten. Knapp 1.900 "Aufgriffe" wurden verzeichnet. Derzeit befinden sich 838 Soldaten im Assistenzeinsatz, davon 132 Grundwehrdiener und 214 Milizsoldaten. Seit August bewachen die Militärs zudem 24 Botschaften und ähnliche Objekte in sechs Wiener Gemeindebezirken – mit der Begründung, dass die Polizei dadurch für fremden- und kriminalpolizeiliche Aufgaben freigespielt sei.

Pisten-Präparieren bei Skirennen

Zivile Einsatzorganisationen wie die Feuerwehr, das Rote Kreuz oder die Bergrettung forderten das Bundesheer bis Oktober 86 Mal zur entgeltlichen Unterstützung an. Dabei geht es zum Beispiel ums Pisten-Präparieren bei Skirennen. Insgesamt wurden so im Rahmen der Soldaten-Ausbildung rund 37.800 Arbeitsstunden geleistet.

Ordentlich zu tun hatte auch der Entminungsdienst, dem zwischen Jänner und Ende November 955 Funde von Kriegsrelikten gemeldet worden sind. Dabei handelte es sich bisher um knapp 40 Tonnen Kriegsmaterial verschiedenster Art. Im Sommer musste beispielsweise eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg in Linz gesprengt werden, die aufgrund des unwegsamen Geländes nicht geborgen werden konnte. Immer mehr beschäftigt ist das Bundesheer aber auch mit Cyber-Kriminalität. Heuer wurden rund 300 Cyber-Angriffe abgewehrt.

Stolz ob der präsentierten Zahlen zeigte sich naturgemäß Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ): "Wenn Hilfe gebraucht wird, ist das Bundesheer verlässlich zur Stelle." (APA, 30.12.2016)