"Es macht Spaß, das Unmögliche zu tun." Dieses Credo stammt von Walt Disney, denn "Alle Träume können wahr werden, wenn wir den Mut haben, ihnen zu folgen."

Foto: Aufschlagseite aus „The Walt Disney Archives“, fotografiert von Lukas Friesenbichler

Für fünf Cent verkaufte er als Bub seine erste Zeichnung. 500 Dollar erhielt er als Honorar für einen Werbefilm über Zahnpasta. 1923 gründete er mit seinem Bruder Roy ein Filmstudio. Sein Lieblingsfilm basiert auf einer Erzählung des Österreichers Felix Salten. Und, last, but not least kreierte er die wohl berühmtesten Figuren des Comic-Universums. Am Ende seines Lebens nannte er 26 Oscar-Statuen sein Eigen, zwei Sterne auf dem Walk of Fame und ein Firmenimperium, das auch heute, exakt 50 Jahre nach seinem Tod, einen Umsatz von 52,5 Milliarden Euro macht; mehr als doppelt so viel als ein global agierender Konzern wie McDonald’s.

Die Rede ist von Walt Disney (1901–1966), dem Schöpfer von Micky Maus, Goofy, Bambi, Donald Duck & Co. Seine Animationsfilme prägen bis heute unsere Art des Sehens und Beobachtens – und sind ein wesentlicher Faktor des visuellen Gedächtnisses des 20. Jahrhunderts. Allerdings: Was auf den ersten Blick ganz lustig, so fröhlich und unbeschwert daherkommt, ist eigentlich von Bosheit gekennzeichnet und von Schadenfreude.

Augenscheinlich wird dieses Prinzip auch angesichts der nun als Prachtband publizierten Dokumente aus dem Walt-Disney-Archiv. Gerade die frühen Tableaux zeigen die düstere Seite eines exzentrischen Despoten, die Disney nach außen hin gut verbergen konnte, bei der Arbeit aber reichlich auslebte. In Summe illustriert das 624 Seiten starke Kompendium anhand von Fotos, Skizzen, Interviews und Filmszenen fantastisch den Werdegang eines cinematografischen Genies. Imagination, Illusion & Magie! (Gregor Auenhammer, 2.1.2017)