Madrid – Die beiden in Madrid festgenommenen mutmaßlichen Jihadisten haben eine Inszenierung im Stil der Miliz Islamischer Staat (IS) gedreht, in der sie Waffen tragen. In dem Video seien auch Aufnahmen des Platzes vor der Puerta del Sol im Zentrum der spanischen Hauptstadt zu sehen, wo die Bürger alljährlich in großer Zahl den Beginn des neuen Jahres feiern, wie am Freitag aus Justizkreisen verlautete.

Die Behörden gaben am Donnerstag bekannt, zwei mutmaßliche Jihadisten mit spanischer Staatsangehörigkeit seien wegen "Terrorverherrlichung" festgenommen worden. Bei Razzien im Zusammenhang mit den Festnahmen wurden demnach Munition und Waffenmagazine beschlagnahmt. Nach den am Freitag von der Justiz zusätzlich herausgegebenen Informationen wurden Video-Aufnahmen gefunden, auf denen die Verdächtigen mit Kapuzen und Waffen zu sehen sind.

Gewehr und Munition beschlagnahmt

Beschlagnahmt wurden ein Schnellfeuergewehr vom Typ AK-47 und Munition. Auf dem Video sind nach Informationen der Tageszeitung "La Razon" ein Gewehr und ein langes Messer zu sehen. Die Festgenommenen spielten eine Szene im Stil von IS-Videos, bei der die schwarze Flagge des IS zu sehen ist. Einen Beweis dafür, dass die beiden Festgenommenen an der Puerta del Sol einen Anschlag verüben wollten, gebe es nicht, hieß es vonseiten der Justiz weiter.

Am 11. März 2004 wurden bei einer Anschlagsserie in Madrid 191 Menschen getötet. Seit 2015 wurden in Spanien 177 Terror-Verdächtige festgenommen. In den meisten Fällen geht es dabei um den Verdacht der Propagandatätigkeit für den IS oder um die "Selbstindoktrinierung" über das Internet, die seit 2015 auch strafbar ist.

Für den Jahreswechsel wurden im Umfeld der Puerta del Sol Absperrungen angeordnet. Teilnehmer der Feierlichkeiten werden einzeln kontrolliert. Schwerlastern wird die Zufahrt versperrt. Die Behörden verweisen zur Begründung auf die Anschläge von Nizza und Berlin, bei denen Lastwagen in die Menge gesteuert worden waren. (APA, 30.12.2016)