Bargeld lacht 2017 besonders.

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Jene Bankomatkassen, die der Schweizer Zahlungsabwickler Six Payment Services in Österreich betreut, funktionieren wieder. Am Neujahrstag waren die Terminals österreichweit ausgefallen. "Die zum Jahreswechsel aufgetretenen technischen Probleme beim Bezahlen an Bankomatkassen von Six in Österreich wurden behoben", teilte das Unternehmen am Sonntagnachmittag mit.

Kein Hackerangriff

Die Firma, die eine von mehreren Bankomatkassen-Betreibern in Österreich ist, bedauerte die entstandenen Unannehmlichkeiten. Die Bankomaten, die von Six betreut werden, funktionierten durchgehend. Bei den Terminals funktionierte auch das Zahlen mit der NFC-Funktion der Bankomatkarte bis zum PIN-Code-losen Höchstbetrag. Ein Leser berichtet dem STANDARD, dass er nicht mit der Quick-Funktion seiner Bankomatkarte zahlen konnte.

Über die genaue Ursache des Ausfalls wollte ein Six-Sprecher gegenüber dem STANDARD nichts sagen: "Es war ein einfaches technisches Problem, dass mit dem Jahreswechsel in Zusammenhang stand". Er betonte aber, dass es kein Hackerangriff war und auch die sogenannte Schaltsekunde nicht der Grund für den Ausfall war.

Probleme durch Schaltsekunde erwartet

Mit IT-Schwierigkeiten zum Jahreswechsel wurde nämlich gerechnet, da die Silvesternacht in diesem Jahr eine Sekunde länger dauerte. Weil sich die Erde zurzeit etwas zu langsam dreht, wird eine Schaltsekunde eingefügt. Diese wird am 1. Jänner 2017 nach 00.59.59 Uhr eingeschoben. Die entsprechende Minute dauert also 61 Sekunden. Für manche Systeme ein Problem.

Vulkanausbrüche oder Erdbeben

Der Grund für diese Korrektur in der weltweiten Referenzzeit liegt darin, dass sich die Erde nicht immer gleich schnell dreht – sie schwankt wegen Naturphänomenen wie Vulkanausbrüchen oder Erdbeben. Über Jahrhunderte hinweg war die Zeitmessung astronomisch bestimmt: Sie war an die Drehung der Erde um ihre eigene Achse und den Umlauf um die Sonne gebunden. Die Länge eines mittleren Sonnentags wurde auf 86.400 Sekunden festgelegt.

Mit den Atomuhren, die seit mehreren Jahrzehnten im Einsatz sind, kann die Sekunde jedoch viel präziser berechnet werden als durch die Erdrotation.

Ausfall im Juni 2016

Im Juni vergangenen Jahres kam es in Österreich zu einen großflächigen Ausfall von Six-Bankomaten und Bezahlterminals. Die Probleme konnte aber binnen eines Tages größtenteils behoben werden. Die Schweizer Six-Gruppe hat 2013 die marktführende österreichische Kreditkartengesellschaft Paylife gekauft. In Österreich betreut man fast 90 Prozent aller Geldausgabemaschinen und Bankomatkassen. (sum/APA, 1.1.2017)

Update 15:57: Text wurde überarbeitet, da die Bankomatkassen wieder funktionieren.