Bild nicht mehr verfügbar.

Schon bei seiner Vorstellung schien man bei Microsoft nicht mehr so ganz an den Erfolg des Lumia 950 (XL) zu glauben, nun stellt das Unternehmen den Verkauf ein.

Foto: Richard Drew / AP

Viel Geld hat Microsoft über die Jahre in sein eigenes mobiles Betriebssystem Windows (Phone) investiert. Früchte hat das Investment bisher allerdings nicht getragen, der Marktanteil des mobilen Windows blieb über die Jahre deutlich unter den Erwartungen, und brach zuletzt praktisch vollständig ein. Nun zieht das Unternehmen offenbar – zumindest vorerst – einen Schlussstrich unter die eigenen Hardware-Ambitionen.

Eingestellt

Microsoft hat den Verkauf sämtlicher eigener Smartphones über den firmeneigenen Online-Store eingestellt. Die auf der Seite verbliebenen Geräte der von Nokia übernommenen Lumia-Reihe sind nun selbst in den USA allesamt als "nicht verfügbar" gelistet, wie Neowin bemerkt hat. Eine ähnliche Situation zeigt sich im deutschen Microsoft Store, in der österreichischen Ausgabe sind ohnehin gar keine Smartphones mehr angeführt.

Eine offizielle Bestätigung vonseiten Microsofts gibt es bisher zwar noch nicht, mit einer Wiederaufnahme des Verkaufs ist aber trotzdem nicht mehr zu rechnen: In solchen Fällen bietet Microsoft nämlich üblicherweise einen Knopf, über den sich die Nutzer über die erneute Verfügbarkeit informieren lassen können – dieser fehlt hier aber.

Alternativen

Damit gibt es derzeit nur mehr Smartphones mit dem mobilen Windows von Drittherstellern. Neben Billiggeräten von BLU und Acer gibt es noch das HP Elite X3, das auf den High-End-Bereich abzielt, und über "Continuum" auch mit einem Desktop-Modus punkten will – bisher allerdings mit sehr begrenztem Erfolg.

Unsichere Zukunft

Wann – und ob – es jemals wieder Smartphones von Microsoft selbst geben wird, bleibt dabei vorerst unklar. Zwar kursieren immer wieder Gerüchte über ein angeblich in Entwicklung befindliches Surface Phone, dieses hätte aber ursprünglich schon vergangenes Jahr erscheinen sollen, zuletzt war dann von einem Termin im Jahr 2018 zu hören. Etwas Hoffnung machte Fans des mobilen Windows eine Tech-Demo, in deren Rahmen Microsoft vor einigen Wochen zeigte, wie klassische x86-Apps auf einem ARM-Prozessor von Qualcomm ausgeführt werden.

Verschlafen

Ende Oktober hatte Microsoft-Chef Satya Nadella öffentlich bekannt, dass man den Smartphone-Bereich verschlafen habe. Dieser Umstand zeigt sich aber ohnehin unmissverständlich in den Zahlen der Marktforscher, das mobile Windows war demnach zuletzt nicht einmal mehr auf 0,3 Prozent sämtlicher neu verkauften Smartphones zu finden. (red, 2.1.2017)