Athen – Ab März erhalten Flüchtlinge und Migranten in Griechenland Essensgeld. Für ihre Versorgung müssen sie dann selbst sorgen, sagte der griechische Migrationsminister Ioannis Mouzalas am Montag dem Fernsehsender Skai.

Pro Familie soll der Betrag einen Euro unter dem Minimum entsprechender Hilfen für griechische Familien liegen, mithin bei 399 Euro. Die Differenz von einem Euro sei aus verfassungsrechtlichen Gründen notwendig.

Bisher in Lagern versorgt

Bisher werden die Flüchtlinge und Migranten in den meisten Lagern von Hilfsorganisationen und teilweise auch vom griechischen Militär und der Marine mit Essen versorgt. Ausgenommen von dem geplanten Essensgeld sind jene mehr als 16.000 Menschen, die auf den griechischen Inseln festgehalten werden. Dort seien stattdessen viele kleinere Lager geplant, die sich bereits in Bau befänden, um die Situation in den großen, überfüllten Flüchtlingscamps etwa auf Chios und Lesbos zu entschärfen.

Der Forderung der Inselbewohner, die Flüchtlinge aufs Festland zu bringen, erteilte Mouzalas eine Absage. Dann wäre das Fortbestehen des Flüchtlingspakts zwischen der EU und der Türkei in Gefahr und die Situation in Griechenland könne noch viel schlimmer werden. Seit dem Inkrafttreten der Vereinbarung im April 2016 hat sich die Zahl neu ankommender Flüchtlinge, die von der türkischen Küste aus übersetzen, deutlich verringert. Die Menschen sollen im Rahmen des Abkommens zurück in die Türkei geschickt werden. (APA, 2.1.2017)