Salzburg – Die überparteiliche Plattform für Verkehr in Salzburg, das Forum Mobil, wird künftig über die Verkehrsmaßnahmen der Politik Buch führen. Die Maßnahmenbilanz soll einen Überblick über die politischen Versprechen beim Verkehr geben und den Umsetzungsfortschritt darstellen.

"Die Entscheidungsträger sollen die Möglichkeit nutzen, auch umzusetzen, was sie ankündigen", sagt Lukas Uitz vom Forum Mobil. Die Plattform listet auf ihrer Homepage alle konkreten Maßnahmen, die von Stadt und Land angekündigt werden, auf. Die Maßnahmenbilanz sei keine Forderung der Verkehrsaktivisten. Das Landesverkehrskonzept des Landes mit einer geplanten Reduktion des Individualverkehrs bis 2025 sei ohnehin sehr unbefriedigend, sagt Uitz.

Öffi-Verdoppelung in Salzburg "machbar"

"Es geht in Salzburg nichts weiter. Die Stadt steht im Stau. Wir wollen nicht die Raunzer sein, sondern die Verkehrspolitik positiv mitgestalten", sagt der Sprecher des Forums, Peter Haibach. Eine Verdoppelung des Öffi-Anteils sei in Salzburg machbar. Es brauche den politischen Willen. In Linz und Innsbruck habe man die Parkgebühren erhöht und die Gelder in die Finanzierung der öffentlichen Verkehrsmittel gesteckt. "Das lässt sich rasch umsetzen", sagt Haibach.

Radverkehr ausbauen

Doch nicht nur bei den öffentlichen Verkehrsmitteln gebe es Entwicklungspotenzial. "Der Radverkehr wäre ein Feld, wo man mit überschaubaren Mitteln in kurzer Zeit etwas bewegen kann", sagt der Obmann der Radlobby, Fidelius Krammel. Es sei ein "interessantes Paradoxon", dass es im Zuge des Stauchaos keine einzige Fahrradmaßnahme gebe. "Wir müssen Ankündigungen einfordern."

In der Stadt Salzburg werden zwar schon 20 Prozent der Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Aber: "Es braucht ein Ziel, das weiterzuentwickeln. Der Plafond ist noch nicht erreicht", sagt Krammel. Mit Budget könnte in zehn Jahren der Anteil bei 30 Prozent liegen. "Städte, die hier zuletzt viel weitergebracht haben, budgetieren für den Radverkehr rund 30 Euro pro Einwohner. In Salzburg sind es gerade einmal sieben Euro", sagt Krammel. (Stefanie Ruep, 2.1.2017)