Seit der Silvesternacht von Köln ist nun ein Jahr vergangen. Seit damals tauchen regelmäßig Berichte über grausame Sexualverbrechen auf, bei denen sich immer wieder Asylwerber als Täter herausstellen. Diese Berichte haben auch in meiner Familie und bei einigen meiner Bekannten zu Verunsicherung geführt.

Nun wurden erstmals offizielle Zahlen veröffentlicht. Einige Journalisten haben sofort darauf hingewiesen, dass die Zahl an einheimischen Tätern immer noch höher ist. Doch warum haben die Vergewaltigungszahlen nicht so viele Menschen verunsichert?

Um der Antwort auf diese Frage näherzukommen, habe ich in mich selbst hineingehört. Meine Sorge gilt meinen drei Töchtern, meiner Frau, unseren Schwestern und Müttern. Sexuelle Belästigungen und Vergewaltigungen durch Österreicher geschehen meist im direkten Umfeld. Für meine Angehörigen sehe ich derzeit keine Gefahr, dass Männer in ihr Umfeld geraten, die sich dann als Vergewaltiger herausstellen. Und wenn zum Beispiel ein Arbeitskollege übergriffig wird, traue ich ihnen zu, sich zu wehren.

Wenn uns die Statistik zeigt, dass unter alleinreisenden, männlichen Asylwerbern ein relevanter Prozentsatz zu Tätern wird, sollte diese Gruppe so untergebracht werden, dass sie möglichst wenig Gelegenheit zu Taten hat. Welche Maßnahmen geeignet sind – Meldepflichten, Ausgangsbeschränkungen oder abgelegene Quartiere -, sollen Amtsträger abwägen.

Dass Prävention gerechtfertigt, ja nötig ist, sollte jedem einleuchten. Prävention nützt nicht nur mir und meinen Angehörigen, sondern auch verhinderten Tätern. Egal, ob sie zurückgeschickt werden oder hier bleiben: Ohne Vorstrafe wird ihr Leben besser verlaufen.(Gernot Schandl, 3.1.2017)