Wien – Die Uniqa-Versicherung, die wie Leipnik Lundenburger Invest (LLI) zum Raiffeisen-Reich gehört, gibt ihre Anteile an der teilstaatlichen Casinos Austria an ein tschechisches Bieterkonsortium ab. Durchgerechnet geht es um einen Anteil von jeweils 11,35 Prozent an den Casinos, die an die tschechische Came Holding gehen. Diese hält, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung, dann 34 Prozent (inklusive bestehender Anteile) an der Casinos Austria. Konkret verkauft die Assekuranz ihre 29,63 Prozent mittelbare Beteiligung an der Medial Beteiligungs-GmbH, die wiederum 38,29 Prozent an den Casinos hält, an die Came, die der tschechischen Sazka Group gehört.

Ursprünglich wollte Uniqa ihren Casinos-Anteil an den niederösterreichischen Spielautomatenkonzern Novomatic verkaufen. Das hat das Kartellgericht in erster Instanz untersagt. "Da Uniqa und Novomatic nicht mehr mit einer kartellrechtlichen Freigabe der Transaktion rechnen, wurde der Vertrag mit Novomatic aufgelöst", teilte die Uniqa mit. Novomatic hat gegen das Kartellgerichtsurteil Rechtsmittel beim Obersten Gerichtshof eingelegt. Dieser hat bereits entschieden, das Urteil soll demnächst zugestellt werden.

Die Uniqa rechnet mit einem Veräußerungsgewinn von 47,6 Millionen Euro. Das Closing soll spätestens im ersten Halbjahr 2018 erfolgen. Seitens der LLI hieß es: "Damit setzt die LLI ihre Strategie, sich auf ihr Kerngeschäft im Bereich Lebens- und Genussmittel zu konzentrieren, konsequent fort", so LLI-Chef Josef Pröll, früherer ÖVP-Vizekanzler, zur Entscheidung des LLI-Vorstandes.

Hohe Wettumsätze

Die zur tschechischen Sazka Group gehörende Came Holding ist einer der größten Lotterie- und Glücksspielkonzerne Europas. Der jährliche Wettumsatz, der in den Beteiligungsgesellschaften der Sazka Group platziert wird, beträgt mehr als 15 Milliarden Euro, der konsolidierte Gewinn vor Steuer und Abschreibungen (Ebitda) beläuft sich auf über 850 Millionen Euro.

Gesellschafter der Sazka Group sind die Investmentgruppen KKCG (75 Prozent Beteiligung) und Emma Capital (25 Prozent Beteiligung), die gleichberechtigte Partner in der Führung der Sazka Group sind. Derzeit hält die Sazka Group Beteiligungen an der griechischen Lottogesellschaft Opap, der italienischen Lotto Italia und der tschechischen Lotterie Sazka sowie eine Beteiligung von 11,34 Prozent an Casinos Austria und 11,56 Prozent an den Österreichischen Lotterien. Die Frage, ob die Casino-Vorstandsverträge von Karl Stoss und Dietmar Hoscher verlängert werden, wird erst im März entschieden. (red, 3.1.2017)