Aufnahme der Raketenexplosion am 1. September 2016.

USLaunchReport

Hawthorne – Am 8. Jänner will das private Raumfahrtunternehmen Space X wieder eine Rakete mit mehreren Satelliten an Bord ins All starten. Es wäre der erste Raumflug der Firma seit der folgenschweren Panne Anfang September 2016, bei der eine Trägerrakete vom Typ Falcon-9 während der Startvorbereitungen auf dem SpaceX-Gelände in Cape Canaveral explodiert war.

Damals hatte es geheißen, eine Anomalie bei Vorbereitungen zur Triebwerkszündung habe zum Verlust der Rakete geführt. Nun veröffentlichte SpaceX nähere Details zum Unfallhergang: Ursache sei demnach das Versagen eines Druckbehälters im Flüssigsauerstofftank der zweiten Raketenstufe gewesen. Am Aufbau des Behälters, der flüssiges Helium zur Kühlung enthielt, dürfte sich stark gekühlter flüssiger Sauerstoff gesammelt und durch Reibung entzündet haben.

Neues Design

Zudem sei das Helium so kalt gewesen, dass sich fester Sauerstoff habe bilden können, was die Gefahr einer Entzündung durch Reibung noch weiter erhöht habe. Im Licht der neuen Erkenntnisse will SpaceX kurzfristig auf eine neue Zusammensetzung der Druckbehälter setzen und wärmeres Helium laden. Experten hatten allerdings davor gewarnt, dass die Nasa Heliumbehälter zur Kühlung seit Jahrzehnten nicht mehr in Tanks installiert, weil das Risiko zu hoch sei. Längerfristig will SpaceX das Design generell überarbeiten.

Noch hat die zuständige US-Behörde Federal Aviation Administration (FAA) die Startgenehmigung für den 8. Jänner nicht erteilt. "Wenn sie die Lizenz vergibt, bedeutet das, dass der Fehlerbericht von SpaceX überzeugend war und die richtigen Konsequenzen daraus gezogen wurden", sagte John Logdson von der George Washington Universität zur "Los Angeles Times". (red, 3.1.2017)