Vorsichtige Annäherung: der "Analog-Astronaut" an der Tesla-Spule.

Foto: APA/ÖWF/FLORIAN VOGGENEDER

Innsbruck – Das Österreichische Weltraumforum hat am Dienstag in Innsbruck die Funktionsfähigkeit des von ihm entwickelten Raumanzugs einem weiteren "Mars-Tauglichkeits-Test" unterzogen. Der 45 Kilogramm schwere Prototyp "Aouda.X" wurde dabei an eine Tesla-Spule herangebracht. Die auftretenden Blitzentladungen könnten elektrische Leitungen im Anzug statisch aufladen und somit unbrauchbar machen – beim Test ging aber alles gut.

Zunächst setzte ein Mitarbeiter Materialen wie etwa Aluminium oder Holz den Blitzen der laut ÖWF von ihm selbst gedrehten Spule aus. Getestet wurde dabe, wie lange und gut Materialien, wie sie in einem Raumanzug verwendet werden, diesem starken Blitzgewitter standhalten. Akribisch wurden sowohl Material als auch Zeitdauer festgehalten. Aluminium schlug sich dabei zum Beispiel famos, aber auch das Raumanzugvisier hielt stand. Anschließend begab sich ein "Analog-Astronaut" selbst in die Nähe der Tesla-Spule.

"Elektromagnetische Keule"

Hintergrund: Auf dem Mars können sogenannten Staubteufel auftreten, welche ebenfalls Blitzentladungen mit sich bringen. Erst im Angesicht dieser Staubteufel und deren Blitzentladungen stellt sich die wahre Widerstandsfähigkeit eines Marsanzugs heraus. Das im Innsbrucker Test verwendete Modell erfüllte die Anforderungen.

Wie der "Analog-Astronaut" anschließend erklärte, habe man den Anzug einer "elektromagnetischen Keule" aussetzen wollen. Erste Konzepte zu dem Anzug habe es bereits 2007 gegeben, 2009 dann erste Prototypen. Heute sei man schon recht weit und an der europäischen Spitze in dieser Entwicklung. (APA, red, 4. 1. 2017)