Die Landwirtschaft ist Hauptverursacher von Methan- und Lachgasemissionen. Deshalb sollen ihre Erzeugnisse jetzt stärker besteuert werden, fordert das deutsche Umweltbundesamt.

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Berlin – Wegen der klimaschädlichen Folgen der Viehhaltung fordert das deutsche Umweltbundesamt eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Tierprodukte wie Milch und Fleisch. Statt mit dem ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent sollten tierische Nahrungsmittel künftig mit den regulären 19 Prozent besteuert werden, sagte Behördenchefin Maria Krautzberger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstag).

Anlass der Forderung ist ein aktueller Bericht des Umweltbundesamtes zu umweltschädlichen Subventionen in Deutschland. Darin heißt es, die Landwirtschaft trage wesentlich zum Klimawandel bei und sei in Deutschland der Hauptverursacher von Methan- und Lachgasemissionen. Obwohl sie deutlich klimaschädlicher seien als Getreide, Obst und Gemüse, profitierten tierische Produkte vom vergünstigten Mehrwertsteuersatz.

Umweltschädliche Subvention

Dem Bericht zufolge liegen die umweltschädlichen Subventionen in Deutschland bei 57 Milliarden Euro. Krautzberger sagte, beim Subventionsabbau leiste sich Deutschland "seit Jahren riesige blinde Flecken". Einerseits verpflichte sich das Land auf internationaler Ebene zu mehr Klimaschutz, gleichzeitig werde klimaschädliches Verhalten im eigenen Land mit Steuergeldern subventioniert.

In Österreich haben die Landwirtschaftskammer und der Bauernbund schon mal vorsorglich deponiert, gegen höhere Steuern auf Milch und Fleisch zu sein. "Fakt ist, dass Wiederkäuer und damit Rinder Methan emittieren, allerdings nicht in dem Ausmaß, wie in der Öffentlichkeit häufig vermittelt wird", so die Landwirtschaftskammer. (APA, AFP, 5.1.2017)