Arbeiter montierten die Statue, über die sich ein diplomatischer Konflikt entfacht hat, Ende Dezember in Busan, Südkorea.

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Tokio – Japan zieht vorübergehend seinen Botschafter aus Südkorea ab. Anlass ist eine kürzlich aufgestellte Statue, die an die so genannten koreanischen Trostfrauen erinnert, die im Zweiten Weltkrieg in japanischen Militärbordellen zwangsprostituiert worden waren.

Die Statue sei "extrem bedauerlich", sagte ein Regierungssprecher am Freitag. Neben dem Abzug des Botschafters werde Japan auch einen Wirtschaftsdialog mit Südkorea über ein neues Währungstausch-Abkommen aussetzen. Südkoreas Finanzministerium erklärte, es sei bedauerlich, dass die Gespräche aus politischen Gründen auf Eis gelegt würden.

Der Umgang mit den "Trostfrauen" hat die Beziehungen zwischen den beiden Ländern über Jahre hinweg belastet. 2015 einigten sie sich, dass das Thema abschließend geklärt werde, wenn Japan sich entschuldige und einen Fonds zur Unterstützung der Opfer einrichte.

Die Statue, an der sich der Streit nun wieder entzündete, wurde Ende 2016 in der Nähe des japanischen Konsulats im südkoreanischen Busan aufgestellt. Menschenrechtlern zufolge waren bis zu 200.000 koreanische Frauen und Mädchen gezwungen worden, in japanischen Kriegsbordellen zu arbeiten. Auch aus anderen Ländern wie China und den Philippinen stammen Opfer. (Reuters, 6.1.2017)