N'Djamena – Aus Furcht vor islamistischen Terroristen und bewaffneten Milizen in Libyen hat der zentralafrikanische Staat Tschad seine Grenze zu dem Nachbarstaat geschlossen. Die Grenzregion sei nunmehr militärisches Sperrgebiet, erklärte der tschadische Premierminister Pahimi Padacke Albert am Donnerstagabend. Damit solle möglichen Störungen des Friedens vorgebeugt werden.

Nach den jüngsten militärischen Erfolgen gegen die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in Libyen seien einige Gruppen der Extremisten in Richtung tschadische Grenze geflohen, erklärte er im staatlichen Fernsehen. Die Grenze der beiden Staaten verläuft über Hunderte Kilometer durch kaum besiedeltes Wüstengebiet. Es blieb daher unklar, wie effektiv der Tschad die teils unbefestigte Grenze tatsächlich schließen kann.

Die Regierung von Präsident Idriss Deby ist erklärter Gegner des islamistischen Terrorismus. Das Militär des mehrheitlich muslimischen Landes hatte sich beispielsweise zuletzt an der Bekämpfung der nigerianischen Terrorgruppe Boko Haram beteiligt. Der Tschad mit seinen rund 14 Millionen Einwohnern ist UN-Daten zufolge eines der fünf ärmsten Länder der Welt. (APA/dpa, 6.1.2017)