Die Polizei in einer Straße in Bouake. In der Nacht auf Freitag war heftiges Gewehrfeuer zu hören.

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Abidjan – In Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) haben ehemalige Soldaten nach Militärangaben Polizeistationen in Bouake überfallen, Waffen erbeutet und die Kontrolle über die Stadt übernommen. In der Nacht auf Freitag sei heftiges Gewehrfeuer in Bouake zu hören gewesen, berichteten Einwohner. Am Morgen seien noch sporadisch Schüsse gefallen.

"Die Stadt ist unter Kontrolle der (ehemaligen) Soldaten", sagte ein Armeeoffizier am Telefon. Viele von ihnen befänden sich an den nördlichen und südlichen Einfallstraßen zur Stadt. "Wir sind in Alarmbereitschaft und erwarten Instruktionen von der Führung", fügte er hinzu. Im Hauptquartier der Streitkräfte in Abidjan hieß es, Verstärkung sei unterwegs nach Bouake.

Später gab auch Meldungen über Schusswechsel in einem Militärlager in der Stadt Daloa, etwa 250 Kilometer von Bouake entfernt. Einzelheiten dazu waren zunächst nicht bekannt.

Bouake war das Zentrum einer Rebellion im Jahr 2002. Damals übernahmen die Aufständischen die Kontrolle über den Nordteil des westafrikanischen Staates, der der größte Kakaoproduzent der Welt ist. Nach dem Ende des Bürgerkrieges wurde das Land 2011 wiedervereinigt. (APA/Reuters, 6.1.2017)