Anzeige gegen Kai Diekmann. Der "Bild"-Herausgeber verlässt den Medienkonzern Axel Springer Ende Jänner.

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Berlin – Vor wenigen Tagen hat Kai Diekmann seinen Abschied vom deutschen Medienkonzern Axel Springer bekanntgegeben, jetzt ist der "Bild"-Herausgeber mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung konfrontiert: Nach einem Bericht des deutschen Nachrichtenmagazins "Spiegel" wirft ihm eine Springer-Mitarbeiterin vor, sie nach einer Klausurtagung in Potsdam im Sommer beim Baden belästigt zu haben.

Eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft sei eingegangen, in der Causa werde ermittelt, schreibt der "Spiegel". Springer kenne den Vorwurf, da sich die Mitarbeiterin nach der Klausur an das Unternehmen gewandt habe. Daraufhin habe Springer den Fall mithilfe externer Rechtsexperten untersucht, habe aber "mit den zur Verfügung stehenden Mitteln kein strafbares Verhalten feststellen können", so der "Spiegel".

Um den Vorwurf klären zu lassen, habe Springer die Erkenntnisse mit dem Einverständnis Diekmanns an die Staatsanwaltschaft übergeben. Die Anzeige der Mitarbeiterin sei unmittelbar danach erfolgt, heißt es. Diekmann bestreitet den Vorwurf. Sein Rechtsanwalt Otmar Kury teilte mit: "Der gegen Herrn Diekmann erhobene Vorwurf ist haltlos, und wir haben vollstes Vertrauen in die Arbeit der Ermittlungsbehörden."

Diekmanns Abschied stehe laut Springer in keinem Zusammenhang mit der Anzeige. Die Entscheidung, dass er gehe, sei bereits ein halbes Jahr davor gefallen, so der Medienkonzern. (red, 6.1.2017)