Dem weltgrößten Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) drohen wegen geplanter Änderungen im US-Gesundheitssystem größere Einbußen. Laut einer Verordnung der Behörde CMS sollen Wohltätigkeitsorganisationen bestimmten Dialysepatienten keine Zuschüsse mehr für Zusatzversicherungen bezahlen dürfen, teilte FMC mit.

Die Patienten würden nur noch eine Basisversorgung erhalten und FMC eine geringere Vergütung für ihre Behandlung. Sollte die Verordnung wie geplant zum 13. Jänner in Kraft treten, "könnten hieraus erheblich nachteilige Auswirkungen auf unser Geschäft resultieren", warnte FMC.

Von der neuen Vorschrift könnten zwischen 700 und 2.000 Patienten in den USA betroffen sein, erklärte die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius, die in den USA insgesamt mehr als 180.000 Patienten behandelt. FMC, andere Dialyseanbieter und Patientenvertreter hätten eine Klage mit dem Ziel eingereicht, die Verabschiedung der Verordnung anzufechten und ihr Wirksamwerden zu verhindern.

Therapie als Wirtschaftsfaktor

Mit den Ankündigungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump, die Gesundheitsreform seines Vorgängers Barack Obama zurückzufahren, haben die CMS-Pläne nichts zu tun.

Die USA sind für den deutschen FMC-Konzern mit Abstand der wichtigste Markt. Änderungen im US-Gesundheitssystem können deshalb große Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Von 2013 bis 2015 verzeichnete FMC wegen Kürzungen im US-Gesundheitssystem rückläufige Gewinne. Im vergangenen Jahr ging es jedoch wieder bergauf, unter anderem wegen leicht angehobener Erstattungssätze für staatlich krankenversicherte Patienten in den USA, gesunkener Behandlungskosten und eines Sparprogramms. (APA, 9.1.2017)