
"Villacher Fasching" in "Guten Morgen Österreich".
"Mein Kater zu Hause hat weniger Kater als ich ..." Egal, das wird schon noch – auch mit den Pointen. Es gilt zunächst, unversehrt ins frische Jahr zu gleiten – das kann nun mal dauern. Von diesem Naturgesetz des heiklen, erst zu bewältigenden Übergangs in das neue Kalenderjahr sind auch die entfesselten Männer und Frauen mit ihren lustigen Hüten, die den Villacher Fasching zum Leben erwecken, nicht ausgenommen.
Also Geduld, Österreich. Noch mögen die Kärntner Pointen nicht an Sittenwächter und Tiefpunktforscher weitergereicht werden. Wie die ORF-Sendung "Guten Morgen Österreich" recherchierte, sind noch reichlich Übungsdurchgänge bis zum telegenen Finale im Februar angesetzt: um zu trainieren, zu feilen und die Auswirkung der hoffentlich espritvollen Eingebungen auf Hirn und Sonstiges abzutesten. Das morgendliche Format mischte sich ja unter die tollkühnen Akteure, die ihrem Publikum bei der ersten Faschingssitzung (weitere folgen freitags und samstags) Närrisches servierten.
Und auch abseits der Bühne herrschte zumindest unbedingter Wille zum Humor und hoffentlich auch zu dessen Verfeinerung: Der Faschingskanzler bewarb die erscheinende Sonderbriefmarke, mit der "die Faschingspost nun wirklich abgeht". Einer schrie – womöglich in der Hoffnung, in den USA würde ihn der präsidiale Neuling Trump erhören – "make Villacher Fasching great again!".
Für Besonnenheit plädierte aber ein Dritter. Er mahnte, das Niveau der Veranstaltung habe sich "handbreit über der Gürtellinie" aufzuhalten. Alles also offen und möglich. Bis zur Stunde ist auch keine präsidiale Twitterbotschaft eingelangt, welche den Stellenwert des Villacher Faschings neu definiert. (Ljubiša Tošić, 9.1.2017)