Gespür für Schnee: Bei manchen ist das Gehsteigräumen eine Familienangelegenheit.

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"Bürger verunsichert, weil merkwürdiges weißes Zeug vom Himmel fällt", witzelte die deutsche Satirezeitung "Der Postillon" kürzlich über den Wintereinbruch. Selbst im flacheren Osten Österreichs dürften sich die meisten Menschen aber noch an Schnee erinnert haben – und an ein damit verbundenes Ritual, das Schneeschaufeln.

Für Haus- und Grundstücksbesitzer folgt das Schaufeln auf den Schneefall sozusagen wie das Amen im Gebet. Denn Eigentümer von Liegenschaften sind in Österreich verpflichtet, ihre Gehsteige von Schnee zu befreien. Sie müssen in Ortsgebieten dafür sorgen, dass Gehwege und gegebenenfalls auch Stiegenhäuser innerhalb von drei Metern in der Zeit von 6 bis 22 Uhr "von Schnee und Verunreinigungen gesäubert sowie bei Schnee und Glatteis bestreut sind", heißt es in der Straßenverkehrsordnung in Paragraf 93 ("Pflichten der Anrainer"). Auch in Wohnvierteln ohne Gehsteige muss man laut Gesetz einen Streifen von einem Meter auf der Fahrbahn entlang der Häuserfront räumen und bestreuen.

Nur Pflicht oder auch geliebtes Ritual?

Wie geht es Ihnen mit dieser "Anrainerpflicht"? Schaufeln Sie oder lassen Sie schaufeln, zum Beispiel von Ihrem Nachbarn oder einem beauftragten Unternehmen? Haben Sie vielleicht Materialtipps hinsichtlich Schaufel und Streugut? Helfen Sie dem Tauen mit "Salz" nach, oder lassen Sie es aus Rücksicht auf Umwelt, Tierpfoten oder Hausfassaden weg? Haben Sie als fleißige/r SchauflerIn schon eine Beziehung zum Schnee entwickelt und wuchten manche Schneearten (von Pulver- bis Papp-) lieber als andere? (red, 10.1.2017)