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Apple dürfte vor dem Sprung ins Filmgeschäft stehen.

Foto: AP

Techriese Apple hat ein Problem: Nach langen Wachstumsjahren hat man mit der Cashcow iPhone nun einen Plafond erreicht. Die Märkte im Westen sind gesättigt, der Boom in den Schwellenländern ist weitestgehend vorbei und die Konkurrenz größer geworden.

In Cupertino schmiedet man aber bereits ambitionierte Zukunftspläne, schreibt das Wall Street Journal in einem Insiderbericht. Apple will sich demnach ins Filmbusiness stürzen und eigene Videoinhalte an den Start bringen.

Keine Konkurrenz mit Amazon und Netflix

Seit Monaten soll sich der Konzern in Verhandlungen mit erfahrenen Produzenten über den Ankauf von Drehbüchern von TV-Inhalten. Auch soll man mit Marketing-Managern von Studios und TV-Netzwerken über die Bewerbung künftiger Apple-Produktionen gesprochen haben. Geplant hat Apple vor allem die Produktion von Serien. Man denkt auch darüber nach, Filme zu machen, hier befinden sich die Pläne aber noch in einer frühen Phase.

Offenbar will man auf wenige ausgewählte Inhalte setzen und nicht auf eine große Bandbreite. Das würde bedeuten, dass Apple nicht in direkte Konkurrenz mit Videostreaming-Riesen wie Amazon oder Netflix treten will. Möglicherweise möchte man aber mit solchen Zusatzinhalten Spotify ausstechen, mit dem man sich im Musikstreaming-Business matcht. Schon jetzt bietet Apple Musikdokumentationen und Shows sowie die Rechte an einer halbstündigen Version des "Carpool Karaoke"-Formats aus der "Late Late Show" von CBS.

Apple will Daten bereit stellen

Bei den Inhalten, um die man jetzt verhandelt, geht es laut den Insiderquellen allerdings nicht um Produktionen mit speziellem Musikbezug. Der Abschluss der Deals wird derzeit noch hintangehalten, weil noch keine genaue Geschäftsstrategie ausgearbeitet ist. Apple plant aber offenbar, den Produzenten Daten zu Zuseherzahlen und demografische Analysen des Publikums zu liefern – etwas, das Netflix zur Enttäuschung seiner Partner nicht tut.

Schon in der Vergangenheit hat der Konzern seine Möglichkeiten im Bereich des Videoentertainments ausgelotet. Allerdings konnte man weder Verhandlungen mit TV-Netzbetreibern über ein Streamingangebot für einige Kanäle abschließen, noch fruchteten die Gespräche mit dem später von AT&T übernommenen Time Warner über eine Fusion. (red, 13.01.2016)