"Die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen ist viel besser, als manche uns das weismachen wollen", meint Oberösterreichs Landesrat Rudi Anschober.

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Linz – Die Einstellung der Bevölkerung zu Flüchtlingen, Asyl und Integration ist weithin positiver, als man vielleicht vermuten würde. Zumindest in Oberösterreich, wo das Meinungsforschungsinstitut Sora erstmals in Österreich die Stimmungslage umfassend eingefangen hat. Für die repräsentative Umfrage wurden im Auftrag der Landesregierung im Oktober und November 704 Telefoninterviews durchgeführt. Die Ergebnisse des Integrationsmonitors wurden am Freitag in Linz präsentiert.

"71 Prozent sehen es als unsere Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen und menschenwürdig unterzubringen, zwei Drittel meinen, dass wir jetzt unseren Kindern zeigen können, was verantwortungsvolles Handeln bedeutet", fasste Landesrat Rudi Anschober (Grüne) die Ergebnisse zusammen. Ebenfalls zwei Drittel freuen sich, dass man die Flüchtlinge unterstützen kann, und 59 Prozent sind stolz darauf, dass Flüchtlinge in Oberösterreich gut versorgt werden. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, dass die Aufnahme von Flüchtlingen sehr gut oder eher gut funktioniert habe, 36 Prozent sind in dieser Hinsicht unzufrieden.

Mehr als 10.000 freiwillige Helfer

In Oberösterreich sind aktuell 12.975 Personen in 520 Quartieren des Landes untergebracht, durchschnittlich also 25 pro Quartier. Es gibt mehr als 10.000 freiwillige Helferinnen und Helfer.

Bei der Frage, ob Österreich seine Grenzen nun dichtmachen und keine Flüchtlings mehr aufnehmen soll, halten sich Befürworter und Gegner die Waage. Dasselbe trifft auf die Frage zu, ob es Furcht vor religiösem Fanatismus oder Terror gibt.

Insgesamt, heißt es in der Sora-Zusammenfassung, seien 46 Prozent der Oberösterreicher Flüchtlingen gegenüber positiv eingestellt. 23 Prozent hätten eine negative Einstellung, der Rest zeigte keine eindeutige Präferenz.

"Die Stimmung in der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen ist viel besser, als manche uns das weismachen wollen", meint Landesrat Anschober. Er sehe sich in seinem Weg – kleine Quartiere dezentral im Land verteilt, Schritte der Integration ab Tag eins in der Grundversorgung – bestätigt. (Michael Simoner, 13.11.2017)