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Eines der letzten Fotos von "Granny" vom Juni 2016. Das zuletzt über 100 Jahre alte Orca-Weibchen, das Ende 2016 starb, führte bis zum Schluss eine Gruppe an. Forscher haben nun herausgefunden, welche Vorteile es hat, dass Orca-Omas so alt werden.

AP

Exeter – Kürzlich starb mit "Granny" das älteste Schwertwal-Weibchen der Welt. Es wurde vermutlich 105 Jahre alt. So wie beim Menschen und wenigen anderen Säugetierarten kommen auch Orca-Weibchen in die Menopause, in ihrem Fall mit 40 Jahren. Doch warum werden sie in diesem frühen Alter unfruchtbar, da sie doch noch Jahrzehnte weiterleben, während die Bullen meist schon mit 50 Jahren sterben?

Eine frühere Studie hatte bereits gezeigt, dass die Anwesenheit älterer Orca-Weibchen wie "Granny" die Überlebenschancen ihrer Kinder und Enkel in der Gruppe erhöhen. Wie das möglich ist, war aber nicht ganz klar. Wissenschafter um Michael Cant (Uni Exeter) wollen nun herausgefunden haben, woran das liegt und warum auch Orca-Weibchen in den Wechsel kommen.

Wie die Forscher im Fachblatt "Current Biology" schreiben, helfen die alten Orca-Weibchen ihren Familien bei der Jagd, besonders dann, wenn es schwer ist, Fische zu finden. In diesen Fällen führte meist ein nicht mehr fortpflanzungsfähiges Weibchen die Walgruppen an, berichten die Forscher. Dazu kommt, dass es zwischen dem Nachwuchs von älteren und jüngeren Weibchen oft erhebliche Konkurrenz um die Ressourcen gibt. Und meist ziehen die Kälber der älteren Weibchen den Kürzeren. (tasch, 16.1.2017)