Manama – In Bahrain hat ein Erschießungskommando Sonntagfrüh drei Männer hingerichtet. Sie waren wegen eines tödlichen Angriffs auf Polizeikräfte zum Tod verurteilt worden, meldete die Nachrichtenagentur des Königreichs. Es handelte sich um die ersten Exekutionen seit 2010.

Den Getöteten wurde zur Last gelegt, mit einem Bombenanschlag 2014 drei Polizisten, unter ihnen einen Beamten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE), getötet zu haben. Zu der Tat bekannte sich die weitgehend unbekannte Al-Ashter-Brigade. Die Verurteilten gehörten der schiitischen Bevölkerungsmehrheit an.

Verurteilte: Geständnisse unter Folter

Die Angeklagten im Alter zwischen 21 und 42 waren im Februar 2015 zum Tode verurteilt worden. Vor der Hinrichtung wurde der Nachrichtenagentur zufolge ein Antrag auf Berufung abgelehnt. Die Verurteilten hatten angegeben, sie hätten ihre Geständnisse unter Folter abgelegt.

Das in London ansässige Bahrainische Institut für Rechte und Demokratie kritisierte die Exekutionen. "Das ist ein schwarzer Tag in Bahrains Geschichte." Die Regierung des Landes habe von der Folter gewusst. Die Vorwürfe seien im Prozess angesprochen, aber ignoriert worden.

Regierungskritische Demonstrationen

In der bahrainischen Hauptstadt Manama kam es vor den Erschießungen am frühen Sonntagmorgen zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und regierungskritischen Demonstranten. Gerüchte über die Tötung der Verurteilten kurz vor der Hinrichtung hatten die Spannungen zwischen Regierung und Opposition erhöht.

Das Königreich wird von einem sunnitischen Herrscherhaus regiert, die Staatsbürger sind jedoch mehrheitlich Schiiten. Während der arabischen Aufstände 2011 schlug die Regierung Demonstrationen von Schiiten mit Gewalt nieder. Seitdem kommt es immer wieder zu Unruhen. (APA, 15.1.2017)