Bild nicht mehr verfügbar.

Damit in Norwegen die Smog-Belastung nicht so schlimm wie in China wird, herrscht nun in Oslo ein neues Verbot: Der Gebrauch von Dieselfahrzeugen ist vorübergehend untersagt.

Foto: REUTERS/Stringer

Oslo/Paris – In der norwegischen Hauptstadt Oslo gilt wegen der aktuellen Smog-Belastung ab Dienstag ein Verbot für den Gebrauch von Dieselfahrzeugen. Die grüne Stadträtin Lan Marie Nguyen Berg sagte am Montag zur Begründung, Kindern, Älteren und Menschen mit Atemwegserkrankungen könne nicht zugemutet werden, dass sie "zu Hause eingesperrt" seien, weil die Luft draußen "zu gefährlich zum Atmen" sei.

Das Verbot für Dieselfahrzeuge soll zunächst bis Donnerstag gelten. Dann wird eine Wetterbesserung erwartet. Wer gegen das Verbot verstößt, riskiert ein Bußgeld von umgerechnet 170 Euro. Das Verbot gilt nur für den innerstädtischen Verkehr, große Durchfahrtsstraßen durch Oslo sind ausgenommen. Für das Verbot wurde eine Regelung aus dem Februar 2016 genutzt, die damals von der rot-grünen Mehrheit im Stadtrat beschlossen wurde. Sie zielt auf die Gefährdung durch die Stickstoffdioxid-Belastung von Dieselfahrzeugen ab.

Unverständnis bei Bevölkerung

Das Verbot für den Betrieb von Dieselfahrzeugen stößt in der norwegischen Bevölkerung zum Teil auf extremes Unverständnis, weil die Regierung noch vor zehn Jahren den Autofahrern den Kauf von Dieselfahrzeugen empfohlen hat. Der rechtsgerichtete Abgeordnete Mazyar Keshvari forderte die Autofahrer auf, eine Entschädigung zu verlangen.

Laut einer Statistik des norwegischen Gesundheitsinstituts verursacht die Luftverschmutzung in Oslo jährlich bei 185 Einwohnern einen frühzeitigen Tod.

Pflicht zu Feinstaub-Pickerl

In Paris wurde am Montag die Pflicht zur Anbringung von Feinstaubpickerln schlagend. In die Umweltzone der Smog-geplagten französischen Hauptstadt dürfen nur noch bestimmte Fahrzeuge fahren. Für Fahrzeuge mit besonders hohen Emissionen, die keinen Aufkleber für die Windschutzscheibe erhalten, gilt montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr ein Fahrverbot. Die Regelung gilt auch für ausländische Fahrzeuge.

Die Pickerl zum Preis von 4,18 Euro können unter certificat-air.gouv.fr angefordert werden. Wer die Umweltzone widerrechtlich befährt, muss mit Strafen von 68 bis 135 Euro rechnen. Die bisher geltende Regelung, dass bei Smog abwechselnd nur Fahrzeuge mit geraden oder ungeraden Nummernschildern in die Innenstadt fahren dürfen, wird abgeschafft. Stattdessen dürfen an solchen Tagen künftig nur noch Fahrzeuge mit geringen Emissionen fahren. (APA, 16.1.2017)