
In Österreich gab es 2016 knapp 330.000 Neuzulassungen.
Brüssel – Der europäische Automarkt hat im vergangenen Jahr kräftig zugelegt. Die Zahl der Neuzulassungen in der EU stieg um 6,8 Prozent auf 14,64 Millionen, wie der europäische Autoherstellerverband Acea am Dienstag mitteilte. Damit bewegen sich die Zahlen fast wieder auf dem Niveau von 2008, sind aber noch deutlich entfernt vom Vorkrisenjahr 2007, als 15,9 Millionen Autos neu zugelassen wurden.
Das Jahr 2016 übertraf die Erwartungen der Autobauer – die Acea-Prognose war von einem Plus von fünf Prozent ausgegangen. Im Dezember allerdings legten die Neuzulassungen nur um unterdurchschnittliche drei Prozent zu. Der Verband gab sich dennoch zufrieden: Die Zahlen zeigten, dass die Zuversicht der Verbraucher stark geblieben sei "trotz politischer Instabilität und wirtschaftlicher Unsicherheit nach Großereignissen wie dem Brexit und dem Referendum in Italien".
Starkes Plus in großen Märkten Italien und Spanien
Angetrieben wurde das Wachstum den Angaben zufolge besonders von südeuropäischen Ländern. So stieg die Zahl der Neuzulassungen in Italien um 15,8 Prozent und in Spanien um 10,9 Prozent. Auch die drei größten europäischen Automärkte verzeichneten klare Zuwächse: Für Deutschland bezifferte Acea sie auf 4,5 Prozent, für Großbritannien auf 2,3 Prozent und für Frankreich auf 5,1 Prozent. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte Anfang Jänner von einer Steigerung um fünf Prozent für den deutschen Markt gesprochen.
In Österreich wurden laut Acea im vergangenen Jahr 329.604 Pkw neu zugelassen, der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr entspricht mit 6,8 Prozent genau dem EU-Durchschnitt. Besonders starke Steigerungen hatten Ungarn (+25,1 Prozent), Kroatien (+23,5 Prozent) sowie Lettland und Litauen mit jeweils fast 19 Prozent.
Die Nummer eins unter den Herstellern in Europa ist laut den Acea-Zahlen weiterhin Volkswagen. 23,9 Prozent der Neuzulassungen – 3,49 Millionen Autos – entfielen auf den Konzern. Allerdings bedeutete dies im Vergleich zu 2015 ein Plus von lediglich 3,5 Prozent. Die VW-Kernmarke Volkswagen verzeichnete im Jahr nach Bekanntwerden des Abgasskandals sogar einen Rückgang von 0,5 Prozent.
Konkurrenten wie Daimler und BMW, aber auch Renault, konnten ihre Marktanteile ausbauen. So steigerte Daimler den Absatz in der EU im vergangenen Jahr um 13,8 Prozent, BMW legte um 10,1 Prozent und Renault um 12,1 Prozent zu. (APA, 17.1.2017)