Der Hype um "Pokémon Go" ist schon länger abgeflaut, die Spieler warten schon seit Monaten auf versprochene Features wie die Tauschfunktion.

Foto: Pokémon Go

Der Start von "Pokémon Go" im vergangenen Juli hat eine Hypewelle selten geahnter Größe ausgelöst. Wochenlang belagerten auch in Österreich Spieler öffentliche Grünflächen wie den Stadtpark, um gemeinsam virtuelle Monster zu jagen und um die Herrschaft in Arenen zu kämpfen.

Für Entwickler Niantic und Nintendo hat sich der große Run im Sommer offenbar bezahlt gemacht. Laut dem Jahresrückblick von App Annie hat das Spiel in puncto Umsatz 2016 nur knapp die Milliardenmarke verfehlt, fasst Venturebeat zusammen. Beim Erreichen der 800-Millionen-Schwelle war man deutlich schneller als einst Titel wie "Candy Crush" oder "Clash of Clans".

Erreichte viele "Non-Gamer"

Rund 950 Millionen Dollar errechnet man an Geld, das "Pokémon Go" über In-App-Käufe im ersten halben Jahr erwirtschaftet hat. Nach Ansicht der Marktforscher war vor allem die große Beliebtheit unter eigentlich weniger spieleaffinen Nutzern ein wichtiger Faktor für diesen herausragenden Erfolg.

Die Kombination aus der bekannten "Pokémon"-Marke, einfacher Spielmechanik, Augmented-Reality-Features und nicht zuletzt dem auf gemeinsames Spielen ausgelegten Gameplay hätten dafür die Basis gelegt.

Warten auf Features

Seit Herbst ist die Luft jedoch etwas heraußen. Auch aktuell dürften die Spielerzahlen rückläufig sein. Zwar gab es einige Ingame-Events, die Spielern zusätzliche Boni oder einen Pikachu mit Weihnachtsmütze bescherte, jedoch wurden kaum bedeutendere Features nachgeliefert. Zuletzt hat Niantic Interface-Verbesserungen umgesetzt und erstmals einige wenige neue Pokémon verfügbar gemacht. Nach wie vor wartet die Nutzergemeinde aber auf die Möglichkeit direkter Trainerduelle oder der schon lange versprochenen Möglichkeit, untereinander Pokémon zu tauschen.

Dementsprechend sind auch die laufenden Einnahmen nicht mehr auf dem ursprünglichen Niveau. Die Milliardengrenze in Sachen Umsatz könnte das Spiel noch vor kommendem Juli knacken. (gpi, 17.01.2017)