Washington/London – US-Präsident Donald Trump wird die britische Premierministerin Theresa May am Freitag kommende Woche in Washington empfangen.

May bereitet gerade den Austritt ihres Landes aus der EU (Brexit) vor und hat deutlich gemacht, dass sie einen harten Schnitt ohne Zugang zum gemeinsamen Binnenmarkt will. Sie plant, den Austrittsantrag bis Ende März in Brüssel stellen. Danach bleiben für die Scheidungsverhandlungen zwei Jahre Zeit. Trump hat das Brexit-Votum der Briten gelobt und versprochen, schnell ein bilaterales Handelsabkommen mit dem Königreich abzuschließen.

Treffen mit Mexikos Präsident

Spicer kündigte darüber hinaus ein Treffen von Trump mit seinem mexikanischen Amtskollegen Pena Nieto am 31. Jänner an. Das hätten Trump und Pena Nieto bei einem Telefonat vereinbart, sagte Spicer, der den mexikanischen Präsidenten fälschlicherweise als "Ministerpräsidenten" bezeichnete.

Bei dem Treffen werde es um Handelsfragen und die Themen Einwanderung und Sicherheit gehen, sagte Trumps Sprecher. Als ersten Schritt werden am Mittwoch und Donnerstag Schritt Außenminister Luis Videgaray Caso und Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo Villarreal in Washington Gespräche führen.

Zuvor hatte Mexiko bereits von dem Telefonat der Staatsführer berichtet und ein baldiges Treffen angekündigt. Pena Nieto habe Trump zur Amtseinführung gratuliert und beide hätten vereinbart, einen "neuen Dialog" zu beginnen, erklärte das Büro des mexikanischen Präsidenten.

Trump will das Freihandelsabkommen NAFTA mit Mexiko und Kanada neu verhandeln oder aufkündigen. Zudem will er mit einer Mauer an der 3200 Kilometer langen Grenze die illegale Einwanderung stoppen. Die Kosten dafür soll das Nachbarland tragen. In den USA leben rund elf Millionen Mexikaner, rund die Hälfte von ihnen ohne Aufenthaltsberechtigung. Ihre Überweisungen sind ein wichtiger Devisenbringer für Mexiko. Trump will sie nun abschieben.

Nach der Amtseinführung war es in Mexiko-Stadt zu Protesten gegen den neuen US-Präsidenten gekommen. "Donald Trump – Hass-Säer" und "Mexiko ist mehr als Trump" war auf Transparenten zu lesen. "Wir weisen den rassistischen Diskurs des Herrn Trump zurück", sagte ein Redner. Am Rande zündeten Demonstranten eine US-Flagge und eine Trump-Puppe an. Trump hatte die Mexikaner im Wahlkampf als Vergewaltiger und Drogenhändler verunglimpft. (APA, 22.1.2017)