Wieder voll da: Venus Williams.

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Der 18. Grand-Slam-Triumph ist für Roger Federer weiter drin.

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Melbourne – Venus Williams steht erstmals seit 14 Jahren wieder im Halbfinale der Australian Open. Die 36-jährige Amerikanerin besiegte die Russin Anatassija Pawljutschenkowa am Dienstag in Melbourne 6:4, 7:6 (7:3). "Ich freue mich so sehr, das war ein so hart umkämpftes Match. Ich will noch weiterkommen, ich bin noch nicht zufrieden", sagte die ehemalige Nummer eins.

Sie ist nach ihrem 50. Einzelsieg bei den Australian Open die älteste Halbfinalistin bei einem Grand-Slam-Turnier seit Martina Navratilova 1994 in Wimbledon. Am Donnerstag trifft die Altmeisterin dann auf Landsfrau Coco Vandeweghe. "Es ist ein Ehre, gegen so einen großen Champion wie Venus zu spielen", sagte Vandeweghe. Die Weltranglisten-35. ließ nach dem glatten Achtelfinal-Erfolg gegen die deutsche Titelverteidigerin Angelique Kerber auch French-Open-Siegerin Garbine Muguruza aus Spanien keine Chance und gewann 6:4, 6:0.

Bei den Herren treffen zwei Schweizer in der Vorschlussrunde aufeinander. Roger Federer ließ dem Deutschen Mischa Zverev keine Chance, siegte in nur in 1:32 Stunden ganz glatt 6:1,7:5,6:2. Der Erfolgslauf von Zverev ist zwei Tage nach seinem überraschenden Erfolg gegen den topgesetzten Andy Murray damit zu Ende. Federers nächster Gegner ist nun Stan Wawrinka. Der Sieger von 2014, zeigte beim 7:6 (7:2), 6:4, 6:3 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga (Nr. 12) ebenfalls eine souveräne Vorstellung. Bei sommerlichen Temperaturen verwandelte Wawrinka (31), dem 41 direkte Gewinnschläge gelangen, nach 2:15 Stunden seinen ersten Matchball.

Federer hatte gleich die ersten beiden Breakchancen genutzt, indem er den wie gewohnt pausenlos ans Netz stürmenden Zverev passierte. Erst beim 0:5 konnte der Außenseiter sein erstes Gamel gewinnen. Wenig später verwandelte Federer seinen zweiten Satzball nach nur 19 Spielminuten. Lediglich zwölf Punkte waren Zverev bis dato gelungen. Zum Vergleich: Federer holte sich 18 seiner 27 Punkte mit direkten Gewinnschlägen.

Der 29-jährige Deutsche konnte sich danach in seinem ersten Major-Viertelfinal steigern, ging im zweiten Satz 3:1 in Führung. Doch Federer schlug im Stile eines Großmeisters umgehend zurück. Das vorentscheidende Break holte er sich zum 6:5. Auch danach blieb der siebenmalige Wimbledonsieger am Drücker. Zverev blieb so mutig wie chancenlos.

Die australischen Medien hatten ihn ob seiner offensive Spielweise gelobt. Er wirke "wie ein erfrischendes Relikt aus der Vergangenheit", schrieb die Tageszeitung The Australian.

Vandeweghe meinte zu über ihren nächsten Coup: "Ich habe mich komischerweise nicht so toll gefühlt, ich war sehr nervös. Aber als ich erstmal in Schwung kam, war das wie ein Güterzug, den man nicht stoppen kann." Die 25-Jährige berichtete nach dem Einzug in ihr erstes Grand-Slam-Halbfinale, dass sie sich als Kind bei einem Turnier einst für ein Autogramm von Venus Williams angestellt hatte.

Die fünfmalige Wimbledon- und zweimalige US-Open-Siegerin steht bereits zum 21. Mal bei einem Grand-Slam-Turnier unter den letzten Vier. Gegen die Weltranglisten-27. Pawljutschenkowa holte Venus Williams in beiden Sätzen Aufschlagverluste auf und agierte insgesamt etwas druckvoller und mit weniger Fehlern in entscheidenden Momenten. Beim ersten Matchball schenkte Pawljutschenkowa der Nummer 17 der Welt mit einem Doppelfehler den Sieg.

Venus Williams stand 2003 im Finale der Australian Open und unterlag dort ihrer Schwester Serena, die mit dem Gewinn des Titels Angelique Kerber wieder von der Spitze der Weltrangliste verdrängen kann. Die 35-Jährige spielt am Mittwoch gegen die Britin Johanna Konta, außerdem trifft die tschechische Mitfavoritin Karolina Pliskova auf die Kroatin Mirjana Lucic-Baroni. Die 34-Jährige schied am Dienstag mit der Darmstädterin Andrea Petkovic im Doppel-Viertelfinale aus. (red, APA 24.1.2017)