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Bei Bernadette Schild passte in St. Vigil vieles, die Salzburgerin war mit Platz sieben hochzufrieden.

Foto: ap/trovati

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Zweiter Sieg bei einem Weltcup-Riesentorlauf für Federica Brignone.

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St. Vigil – Die Italienerin Federica Brignone (02:10.05) hat am Dienstag den Riesentorlauf in St. Vigil gewonnen. In dem Südtiroler Ort, der zum ersten Mal ein Weltcup-Rennen veranstaltete, triumphierte die Lokalmatadorin 55 Hundertstel vor der dreifachen Saisonsiegerin Tessa Worley (Frankreich). Dritte wurde mit Marta Bassino (+ 00.57) eine weitere Italienerin.

Die Ehre der Österreicherinnen rettet Bernadette Schild, die sich im zweiten Durchgang vom 13. auf den siebenten Platz verbesserte (+ 01.19). Katharina Truppe (01.92) wurde Zwölfte. Schild ("Ich bin voll zufrieden und kann es noch gar nicht glauben"), deren beste RTL-Platzierung in dieser Saison ein 16. Platz war, kann nach der diesmaligen Leistung gar mit einer WM-Nominierung in dieser Disziplin spekulieren.

Nicht gut zurecht kam Anna Veith, die mit einem Rückstand von beinahe drei Sekunden die Qualifikation für den zweiten Durchgang ebenso verpasste wie die Liechtensteinerin Tina Weirather. Michaela Kirchgasser fiel nach einem völlig verpatzten zweiten Lauf auf Platz 28 zurück.

Alles andere als zufrieden war auch Mitfavoritin Mikaela Shiffrin, die sich diesmal mit Platz fünf begnügen musste (+ 01.09). Bemerkenswert: die Schwedin Sara Hector schob sich mit Bestzeit in der Entscheidung um sage und schreibe 20 Positionen noch auf Rang sechs nach vor.

Für Brignone war es der dritte Weltcup-Sieg ihrer Karriere, der zweite im Riesentorlauf nach Sölden 2015.

Steil macht Laune

Der steile Hang auf dem Kronplatz kam praktisch beim ganzen Feld gut an. "Ich liebe steile Pisten, aber für mich sind die Schneebedingungen wichtiger. Die Piste war perfekt präpariert, echtes Weltcup-Niveau", meinte Brignone stellvertretend für die Kolleginnenschaft. Der Heimvorteil beschränkte sich aber auf die Unterstützung durch Familie und Fans (rund 10.000 waren gekommen), Brignone hatte im Vorfeld nie auf dieser Piste trainiert. Der Erfolg sicherte ihr nun die WM-Qualifikation, die zuvor noch nicht festgestanden war.

Schild, bisher Slalom-Expertin des ÖSV, war sich bezüglich des Terrains nicht ganz sicher. "Im Slalom liegen mir steile Hänge, im Riesentorlauf konnte ich es noch gar nicht richtig sagen", so die 27-Jährige, deren Vorbereitung auf das Rennen nicht optimal verlief. Das Training vergangene Woche hatte sie aufgrund einer Erkrankung verpasst.

Stephanie Brunner, bisher die stärkste Österreicherin im RTL, wurde erneut ihre Fehleranfälligkeit zum Verhängnis. Nach einem Fehler schied sie bereits im ersten Lauf aus. und schied aus. "Der Hang wäre lässig gewesen, aber sehr weit bin ich ja nicht gekommen", lautete ihr etwas sarkastisches Resümee.

Harte Phase für Veith

Veith fehlten fünf Hundertstel auf die Final-Qualifikation: "Es ist für mich zur Zeit sehr schwierig, meine Stärken wieder zu finden. Ich weiß eigentlich ganz genau, was ich zu tun habe, es fehlt mir im Moment aber auch an der Power. Im Steilen habe ich überhaupt keinen Rhythmus gehabt", sagte die regierende Weltmeisterin. Sie reiste sofort nach dem ersten Durchgang nach Hause, fährt aber bereits am Mittwoch wieder zum nächsten Weltcup-Event in Cortina. Dort wird sie beide Abfahrts-Trainings bestreiten und am Freitag entscheiden, ob sie neben dem Super-G am Sonntag auch am Samstag in der Abfahrt startet und damit auch in dieser Disziplin ihr Comeback gibt. (red, APA 24.1. 2017)