Die Zahl der Schlichtungsfälle bei der Telekom-Regulierungsbehörde RTR hat im Vorjahr deutlich abgenommen. Mit 1.996 Fällen gab es im Jahresvergleich ein Minus von 17 Prozent. Die meisten Beschwerden erfolgten zu Vertragsschwierigkeiten, bei denen zum Beispiel Kündigungsfristen oder die vereinbarte Leistung strittig waren.

Weniger Beschwerden über Contentdienste

Beschwerden über die Verrechnung von Diensten von Drittanbietern ("Contentdienste"), die im Jahr 2014 noch den Großteil der Verfahren ausmachten, sind 2015 und auch 2016 deutlich zurückgegangen, teilte die RTR am Dienstag in einer Aussendung mit.

RTR-Chef Johannes Gungl zeigt sich darin zufrieden: "Die Kulanzbereitschaft der Betreiber hat weiterhin zugenommen und der Großteil der Produkte ist mittlerweile so gestaltet, dass unangenehme Überraschungen auf der Telefonrechnung nur mehr schwer möglich sind."

Stärkeres Augenmerk auf Roamingverrechnung

Heuer will Gungl ein besonderes Augenmerk auf die Umsetzung der neuen Roamingverrechnung werfen. Denn im Juni 2017 werden Roaminggebühren in der EU Geschichte sein. Ab 15. Juni 2017 wird das Prinzip "Roam like at Home" zur Anwendung kommen. "Sprachtelefonieminuten, der Versand von SMS oder der Abruf von Daten wird für Österreicherinnen und Österreicher dann im EU-Ausland gleich viel kosten wie im Inland", erklärt Gungl und ergänzt: "Die neuen Regelungen dürften aber sehr komplex werden."

Die RTR-Schlichtungsstelle unterstützt Verbraucher bei Problemen mit den Telefonanbietern. Die Schlichtungsstelle kann allerdings erst dann tätig werden, wenn der Kunde zuerst selbst versucht hat, das Problem mit seinem Anbieter zu lösen. (APA, 24.1.2017)