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Anti-Trump-Protest in Washington am Freitag: Polizei setzte Tränengas und Pfeffergranaten ein.

Foto: AP Photo/Mark Tenally

Washington – Sechs Journalisten, die Proteste zu Donald Trumps Amtseinführung dokumentiert haben, drohen bis zu zehn Jahre Haft oder 25.000 Dollar Geldstrafe, berichtet der "Guardian". Ihnen werden Verstöße gegen das Washingtoner Gesetz gegen Unruhestiftung vorgeworfen. Sie wurden laut dem Zeitungsbericht während der Proteste vorübergehend festgenommen.

Betroffen sind demnach die Journalisten Evan Engel von "Vocativ" und Alex Rubinstein von Russia Today America sowie ein Dokumentarfilmer, ein Fotojournalist, ein Livestreamer und ein freiberuflicher Reporter.

Dokumentarfilmer Jack Keller (Story of America) berichtete dem "Guardian" etwa, die Behörden hätten ihn 36 Stunden festgehalten und sein Mobiltelefon abgenommen. Er habe ihnen mitgeteilt, dass er die Demos als Journalist dokumentiere.

Das US-Komitee zum Schutz von Journalisten verlangte, die Behörden sollten die Verfahren gegen die Journalisten sofort einstellen.

200 Personen festgenommen

Am Freitag wurden mehr als 200 Personen nach Sachbeschädigungen im Rahmen der Proteste gegen Trumps Amtseinführung verhaftet. Nach Angaben der Polizei wurden sechs Menschen dabei leicht verletzt.

"Wahllose Massenverhaftungen"

Die Rechtsanwaltsvertretung National Lawyer's Guild wirft der Washingtoner Polizei "wahllose Massenverhaftungen" vor, die sich allein auf den Aufenthaltsort der Personen gründeten, ebenso den gesetzwidrigen Einsatz von Tränengas und anderen Waffen. (red, 25.1.2017)