Berlin – Die rechtsextreme Szene in Deutschland wächst einem Medienbericht zufolge weiter und wird zunehmend militant. Die Zahl der gewaltorientierten Rechtsextremisten sei im vergangenen Jahr auf 12.100 gestiegen, berichtete der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Das sei deutlich mehr als die Hälfte des gesamten Spektrums mit ungefähr 23.000 Personen. Damit habe sich der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. Zu den gewaltorientierten Rechten müssten vermehrt auch Personen gezählt werden, die bis vor kurzem weder den Nachrichtendiensten noch der Polizei als Extremisten bekannt gewesen seien.

"Die Aggressivität nimmt noch zu", zitierte das Blatt Sicherheitsexperten. Es gebe eine "gärende Masse", die sich als Vollstrecker des Volkswillens empfinde. Zentrale Feindbilder seien Flüchtlinge und der Islam. Das gesamte rechtsextremistische Spektrum werde immer unübersichtlicher. Die Zahl der NPD-Mitglieder sank der Zeitung zufolge 2016 um 200 auf 5.000. Zuletzt hatte das Bundesverfassungsgericht ein NPD-Verbot abgelehnt mit der Begründung, die rechtsextreme Partei sei politisch zu schwach, um ihre verfassungsfeindlichen Ziele zu erreichen. (APA, 25.1.2017)