Foto: Microsoft

Der Wiener Spielentwickler Thomas Mahler hat sich mit einem unverblümten Kommentar in den immer zu schwelenden "Konsolenkrieg" eingeschaltet, in dem er seine Sichtweise auf Sonys jüngstes System PS4 Pro und Microsofts kommende Konsole "Project Scorpio" erklärte.

"Microsoft muss sich anstrengen, um allen klar zu machen, dass die Scorpio kein halbherziges Upgrade ist (was die PS4 Pro irgendwie schon ist), sondern eine ausgewachsene Next-Gen-Machine, die halt abwärtskompatibel zu deinen bestehenden Spielen ist", schreibt der Chef des "Ori and the Blind Forest"-Herstellers Moon Studios in einem Foreneintrag auf NeoGAF.

Papierschlacht

Ob Mahler bereits selbst mit der neuen Xbox gearbeitet hat, verrät er in dem Statement nicht. "Ori and the Blind Forest" wurde von Microsoft finanziert und erschien exklusiv für Xbox One und Windows-PC. Eine Fortsetzung des vielfach gelobten Platformers ist zumindest gerüchteweise in Arbeit.

Es war unterdessen nicht die erste kontroverse Aussage Mahler. Zuvor kritisierte er beispielsweise bereits einen Talentmangel in der österreichischen Videospielbranche. Anfang 2016 stellte er Nintendos Konzept für die im März erscheinende Spielkonsole Switch in Frage und erklärte, die Konsole werde keinen Software-Support durch Dritthersteller haben – womit er zumindest was das Launch-Line-up der Switch betrifft bislang nicht ganz unrecht haben dürfte. "Verschont" von Mahler blieb von den Konsolenherstellern bisher nur Microsoft – vermutlich aus vertraglichen Gründen.

Ziele zurückgeschraubt

Wie groß der Sprung zwischen Xbox One und Scorpio in der Praxis ausfallen wird, bleibt jedenfalls abzuwarten. Auf dem Papier ist die Scorpio rund 4,5 mal stärker als die Xbox One und immerhin noch 50 Prozent leistungsfähiger als die PS4 Pro. Um vollständig abwärtskompatibel zu bleiben, müssen Spielhersteller allerdings wie bei PS4 und PS4 Pro immer den kleinsten gemeinsamen Nenner berücksichtigen, weshalb die Verbesserungen wohl vorwiegend grafische Details wie höhere Auflösungen und hübschere Effekte betreffen dürften.

Bei der Erstvorstellung im Juni 2016 versprach Microsoft mit der Scorpio neben 4K-Gaming zunächst auch hochwertiges Virtual-Reality. Jüngsten Meldungen zufolge sind Entwickler allerdings nicht verpflichtet, Spiele auf 4K-Auflösung zu trimmen und es scheint auch nicht mehr sicher zu sein, dass der Konzern seine ambitionierten VR-Pläne sobald in die Tat umsetzen will. Erscheinen soll die neue Konsole gegen Ende des Jahres. (zw, 26.1.2017)

Pro und Kontra: Nintendo Switch
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