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Die Selbständigkeit muss warten, wenn das Geld nicht mitspielt.

Foto: Getty Images/zodebala

Rom – In Zeiten unsicherer beruflicher Perspektiven sind immer mehr erwachsene Italienerinnen und Italiener gezwungen, ins Elternhaus zurückzukehren. Jeder und jede Zehnte lebt mit den Eltern oder Schwiegereltern zusammen, weil er oder sie sich allein keine Wohnung leisten kann, geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Statistikinstituts EURISPES hervor.

32,6 Prozent der Befragten erklärten, in den vergangenen Jahren auf finanzielle Unterstützung der Eltern angewiesen gewesen zu sein. 23 Prozent setzen auf Großeltern, um sich die Kosten von Babysittern zu ersparen. Jeder vierte Italiener, jede vierte Italienerin fühlt sich "ziemlich arm" (21,2 Prozent) oder "sehr arm" (drei Prozent). Vor allem wegen Jobverlusts, Scheidung, Krankheit im Familienkreis, wegen eines Todesfalls, Drogen- oder Spielsucht schlittere man in die Armut, ergab der Bericht.

Die Hälfte kommt nicht mit dem Geld aus

Ein düsteres Bild zeichnete EURISPES von den Familien auch nach Ende der Rezession: 48,3 Prozent haben Probleme, mit ihrem Einkommen über die Runden zu kommen. 2015 waren es noch 47,2 Prozent. 44,9 Prozent greifen auf Erspartes zurück, weil sie nicht genug verdienen.

Nur jede vierte Familie ist in der Lage, Geld auf die hohe Kante zu legen. Für 28,5 Prozent der Familien sei die Rückzahlung des Wohnungskredits schwierig. Für 42,1 Prozent der Familien, die in Miete leben, sei diese zu hoch. 25,6 Prozent der Befragten haben Schwierigkeiten, für medizinische Behandlungen aufzukommen. 38,1 Prozent haben bei den Gesundheitsausgaben gespart. 2015 waren es noch 34,2 Prozent. (APA, red, 27.1.2017)