Marbella – Hyundai ist mittlerweile ja bekannt für seine ganzheitliche Herangehensweise, nicht nur in der Technik, sondern auch in Hinblick auf Kundenbedürfnisse. Die Zukunft wird mit hohem Hirnschmalz- und Ressourceneinsatz mitgestaltet, siehe das Wasserstofffahrzeug iX35, das nun schon in zweiter Generation in Vorbereitung ist, und Ioniq, das erste Auto, das in drei Antriebsversionen angeboten wird, von vollelektrisch bis Hybrid (aktuell) und Plug-in-Hybrid (in Kürze).

DNA-Modell i30

Aber es gibt immer noch jede Menge Leben vor der technologischen Revolution, auch die Ebenen des Alltags werden gewissenhaft weiter beackert, schließlich ist trotz aller Bemühungen um die Zukunft nicht zu erwarten, dass der Verbrennungsmotor über Nacht zum Auslaufmodell wird. So bezeichnet Hyundai selbst seinen i30 als das DNA-Modell der Marke. Hier zeigt man, wer man wirklich ist, hier werden auch die Stückzahlen und Geschäfte gemacht, auf deren finanzieller Basis Zukunft erst entstehen kann. Und wenn so ein Modell eine grundlegende Neuerung erfährt, dann ist das für die nähere Zukunft mindestens so bedeutend wie Elektrizität und Wasserstoff auf mittlere und ferne Zeitdistanz.

Foto: Hyundai

Hyundai i30 also. Im Visier ganz klar: VW Golf und Konsorten aus allen Ländern und Erdteilen. Vorsicht ist hier angebracht, eine breite Spreizung an Bedürfnissen muss angesprochen, niemand soll vergrämt werden. Man könnte fast sagen, das Licht, das alle anlocken soll, darf auch nicht zu grell leuchten.

Auf Europa zugeschnitten

Und so stehen wir vor einem sehr solide gemachten Auto, das stilistisch sauber geschnitten, technisch schlüssig gearbeitet und strategisch gut ins Konkurrenzfeld eingefügt ist. Das Design ist zielgenau auf den europäischen Geschmack zugeschnitten, man beachte etwa den Kühlergrill, der Assoziationen zu einer deutschen Premiummarke mit A induziert. So auch die angebotenen Motorisierungen: Ein 1,6-Liter-Turbodiesel ist in drei Leistungsstufen von 95 bis 136 PS erhältlich.

Foto: Hyundai

Bei den Benzinern handelt es sich um drei verschiedene Motoren, einen 1,4-Liter-Sauger klassischen Zuschnitts mit vier Zylindern, einen typischen Vertreter der Downsizing-Generation mit drei Zylindern, Turbo-Direkteinspritzung, 1,0 Liter Hubraum und 120 PS und einen 1,4-Liter-GDI-Turbo-Vierzylinder mit 140 PS. Alle Direkteinspritzmotoren, sowohl Diesel als auch Benziner, erfüllen zeitgemäß die Erwartungen, entfalten ihre Kraft harmonisch und laufen sehr leise und kultiviert.

Zur Kraftaufteilung dient entweder ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine Siebenstufen-Doppelkupplungsautomatik, von Hyundai selbst entwickelt und produziert, die übrigens sehr feinfühlig und ruckfrei arbeitet.

Foto: Hyundai

Ähnlich vertrauenerweckend das Interieur: solide Werkstoffe, haptisch wie optisch sympathische Oberflächen und solide Verarbeitung auch dort, wo man es nicht sieht.

Gute Bedienbarkeit

Auch die Elektronikthematik wurde experimentarm bewältigt, mit strengem Fokus auf Kundenzufriedenheit. Das beginnt schon bei der ergonomisch soliden Anordnung des Monitors oberhalb der mittleren Heizungsdüsen, gut im Blickfeld des Fahrers. Die Bedienung ist weitgehend ohne Zuhilfenahme einer Anleitung zu schaffen. Von verblüffenden wie verstörenden Detaillösungen hält man sich konsequent fern. Die vorgesehenen Assistenzsysteme arbeiten zur vollen Zufriedenheit, der aktive Spurhalteassistent lässt sogar eine ungewöhnlich lange Distanz zu, bis er zum Griff zum Lenkrad mahnt.

Foto: Hyundai

Der neue i30 ist ab jetzt zu haben, und es sind noch weitere Karosserievarianten in Vorbereitung. Ab Herbst soll auch ein GTI-Schläger produziert werden, eine heftig motorisierte und ziemlich grimmig aufgebrezelte Version. Bereits im März wird die Kombi-Variante des i30 am Genfer Autosalon präsentiert werden und den Hyundai-Gepflogenheiten gemäß auch bald darauf in den Auslagen zu finden sein. (Andreas Stockinger, 2.2.2017)

Foto: Hyundai

Nachlese:

Peugeot 308 GT: Verkehrte Welt

Hyundai Ioniq, Kia Niro: Hand am Strome

Fiat Tipo: Es gibt ein Leben außerhalb von Cinquecento