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In mehreren kanadischen Städten (im Bild Montréal) wurde am Montag der Opfer des Angriff in Québec gedacht und gegen Hass demonstriert.

Foto: REUTERS/Dario Ayala

Québec – Nach dem Anschlag auf eine Moschee in der kanadischen Stadt Québec ist ein festgenommener Verdächtiger vor Gericht des sechsfachen Mordes beschuldigt worden. Außerdem wird dem 27-jährigen Studenten versuchter Mord in fünf Fällen vorgeworfen. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann als Einzeltäter gehandelt hat. Ein weiterer nach dem Überfall auf das islamische Kulturzentrum festgenommener Mann werde nun als Zeuge betrachtet, hieß es am Montag.

Der mutmaßliche Angreifer hatte am Sonntagabend sechs Menschen erschossen, Ministerpräsident Justin Trudeau sprach von einem Terroranschlag. Zum Motiv lagen weiter keine konkreten Informationen vor. In US-Regierungskreisen hieß es, wahrscheinlich sei Hass auf Muslime das Motiv.

Dem TV-Sender CBC zufolge handelt es sich um einen frankokanadischen Politikstudenten aus einem Vorort Québecs. Ehemalige Mitschüler erzählten der kanadischen Zeitung "Globe and Mail", dass er sich nach einem Québec-Besuch der französischen Rechtspolitikerin Marine Le Pen im vergangenen März radikalisiert habe. Wegen seiner verbalen Angriffe auf Flüchtlinge sowie der Unterstützung Le Pens und Donald Trumps habe er immer wieder Auseinandersetzungen mit Mitstudenten an der Universität Laval in Québec gehabt. Auch in einer Facebook-Gruppe, die sich für Flüchtlinge starkmacht, wird ihm nachgesagt, dass er an der Universität und in Onlineforen für die offene Unterstützung Le Pens sowie für antifeministische Positionen bekannt sei. (Reuters, APA, red, 31.1.2017)