Niklas Ekstedt, Henrik Ennart
Das Kochbuch der 100-Jährigen

Fackelträger Verlag
166 Seiten, 20 Euro
ISBN 978-3-7716-4663-9


Foto: Ulrika Pousette, Edition Fackelträger

Das Rezept ewiger Jugend gibt es nicht – oder zumindest nur im Film "Der Tod steht ihr gut" mit Maryl Streep und Goldie Hawn. Dass man sein Leben aber deutlich verlängern kann, ist unumstritten. Dabei kommt es neben viel Bewegung auch auf die richtige Ernährung an. Dass das keineswegs Verzicht bedeuten muss, zeigen der Wissenschaftsjournalist Henrik Ennart und der Sternekoch Niklas Ekstedt aus Schweden in ihrem Kochbuch der 100-Jährigen.

Gezielte Suche

Für ihre Recherche haben sie Menschen, die besonders alt werden, nach ihren Essgewohnheiten gefragt. Dabei haben sie fünf Gebiete gefunden, in denen die Chance, 100 Jahre alt zu werden, besonders hoch ist: Okinawa (Japan), Oglistra (Sardinien), Ikaria (Griechenland), Nicoya (Costa Rica) und Småland (Schweden). Ennart versuchte, das Erfolgsrezept der Langlebigen zu entschlüsseln.

Ekstedt hat aufgrund der Ergebnisse neue Rezepte entwickelt. Die Gerichte werden vorwiegend mit frischen und regionalen Produkten gemacht und sind auch für Hobbyköche leicht nachzukochen.

Zehn Grundregeln

Neben den Rezepten listen die Autoren in dem Buch zehn Grundregeln für ein langes Leben auf: Darunter fällt die Reduktion von Kuhmilch, das Anlegen eines Küchengartens oder das gemeinsame Essen mit Familie und Freunden. Klingt einfach. Neben den Regeln für ein langes Leben haben die Autoren auch Menschen porträtiert, die vor Lebensenergie strotzen. Eine von ihnen ist die 94-jährige Sumiko Taira aus Okinawa, die über die Tatsache, dass man in manchen Ländern mit 65 Jahren in Pension geht, nur lachen kann. Sie ist überzeugt, dass nur jene gesund alt werden können, die ihr Gemüse selbst anbauen. (Alex Stranig, 4.2.2017)

Nachfolgend ein Rezept aus Småland in Schweden:

Foto: Ulrika Pousette, Edition Fackelträger

KNUSPRIG GEBRATENER
STRÖMMING,
DILLMAYONNAISE, GURKE UND GEKOCHTES GEMÜSE

Für 4 Personen

12 Strömmingsfilets
(oder Heringsfilets)
200 g Kefir
3 EL Senf
1 Salatgurke
4 EL Puderzucker
2 EL Essig
2 EL krause Petersilie
200 g frische oder
TK-Preiselbeeren
(notfalls Preiselbeeren aus dem Glas nehmen, dann den Zucker weglassen)
200 g Zucker
2 Eigelb
Saft und abgeriebene Schale von 1 unbehandelten Zitrone
400 ml Sonnenblumenöl
2 EL Dill
1 Brokkoli
oder Romanesco
200 g Roggenvollkornmehl
Salz

1. Heringsfilets in Kefir, 2 EL Senf und 1 TL Salz mindestens1 bis zu 24 Stunden marinieren.
2. Die Salatgurke waschen, in dünne Scheiben schneiden und mit 1 TL Salz vermischen. In eine Schüssel geben, beschweren und 30 Minuten stehen lassen.Dann die Flüssigkeit abgießen, Puderzucker und Essig dazugeben. Petersilie hacken und dazugeben.
3. Preiselbeeren mit Zucker mischen und stehenlassen, bis sich der Zucker aufgelöst hat, dabei gelegentlich umrühren.
4. Für die Dillmayonnaise sollten alle Zutaten Zimmertemperatur haben: Eigelbe mit 1 EL Senf,Zitronensaft und -schale verquirlen. Mit dem Schneebesen weiter schlagen und 300 ml Sonnenblumenöl als dünnen Strahl dazugeben, bis die Mayonnaise eine cremige Konsistenz bekommt.Den Dill hacken und dazugeben. Mit Salz und eventuell noch etwas Zitronensaft abschmecken.
5. Brokkoli waschen, in Röschen schneiden und 5 Minuten in Salzwasser kochen, sodass sie im Kern noch knackig sind, dann abschrecken.
6. Heringsfilets aus der Marinade nehmen, mit Küchenpapier abtupfen und in Roggenmehl wenden.
7. Im restlichen Olivenöl bei etwa 180 °C ca. 4 Minuten braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.
8. Mit der marinierten Gurke, Gemüse, Preiselbeeren und Dillmayonnaise servieren.

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