Die Route der Demonstration gegen den Akademikerball und die polizeiliche Sperrzone in Wien am Freitag.

Wien – Gegen den Wiener Akademikerball am Freitag findet nun doch nur ein Demonstrationsmarsch statt. Zwei weitere wurden von den Veranstaltern zurückgezogen, berichtete die Polizei am Donnerstag.

Der Marsch der Offensive gegen Rechts – von der Universität bis zum Stephansplatz – soll am Freitag abgehalten werden. Angemeldet wurde dieser Demonstrationszug für bis zu 2.000 Teilnehmer. Treffpunkt ist ab 17 Uhr beim Schottentor vor der Wiener Universität, die Route führt dann über die Wipplingerstraße, Tuchlauben und Brandstätte zum Stephansplatz. Titel der Veranstaltung: "Burschiball anfechten! Solidarität statt Hetze!"

180 Kilometer weiter westlich hat das Bündnis "Linz gegen rechts" hat die Teilnahme von 1.000 Personen an einer Demonstration gegen den Linzer Burschenbundball am Samstag angemeldet. Die Polizei hat ein Platzverbot rund um den Ort des Balls verfügt.

Linz: Misstöne zwischen Polizei und Demonstranten

Nach Misstönen zwischen Exekutive und Organisatoren im Vorfeld der Kundgebung haben sich die Wogen zuletzt offenbar wieder geglättet. Das Bündnis hatte kritisiert, dass die Polizei heuer erstmals eine Liste mit den Personalien und Geburtsdaten der Ordner gefordert habe, andernfalls werde die Untersagung der Kundgebung angedroht. Bisher hätten die Organisatoren lediglich die Anzahl der Leute, die für den reibungslosen Ablauf sorgen, bekannt geben müssen.

Die Polizei rechtfertigte das Vorgehen damit, dass es Usus und gesetzlich vorgeschrieben sei. Am Mittwoch verzichtete die Polizei – "nach neuerlicher Prüfung des Sachverhalts", wie es in einer E-Mail an das Bündnis hieß – dann doch auf ihre Forderung. Nun müssen die Daten der Ordner nur den Veranstaltern bekannt sein.

Die Kundgebung beginnt um 16.15 Uhr im Volksgarten vor dem Musiktheater. Der Zug bewegt sich dann bis zum Martin-Luther-Platz. Das Platzverbot umfasst mehrere Häuserblöcke rund um das Palais Kaufmännischer Verein. Dort findet der Ball der nach Eigendefinition "in Oberösterreich lebenden Mitglieder der nationalen waffenstudentischen Verbindungen, ihrer Angehörigen und Freunde" ab 20.30 Uhr statt. Die Polizei will das Verbot zeitlich und örtlich möglichst klein halten: "Uns geht es dabei vor allem um jene 203.000 Linzerinnen und Linzer, die weder den Ball noch die Demo besuchen." (APA, 2.2.2017)