Wer sich gut mit dem heimischen Film auskennt, kennt Hannes Salat und Salats Saab.

Foto: Ingo Pertramer

Am 1. Februar wurde der österreichische Filmpreis 2017 verliehen, Hannes Salat war nominiert und staubte die Auszeichnung für das beste Szenenbild im Sience-Fiction-Streifen Stille Reserven von Valentin Hitz ab. Im Vorjahr teilte er sich den Preis mit seinem Kollegen Hubert Klausner für "Ich seh ich seh" von Veronika Franz und Severin Fiala. Den Film-Ausstatter kennen alle, die in Österreich mit Film zu tun haben, auch jene, die bloß gerne heimische Filme und Serien schauen, kommt der Name irgendwie bekannt vor: "Ja, David Schalko lieh ihn sich für den Polizisten in Braunschlag aus, weil er mithörte, als ich mich bei einem Telefonat angeblich mit ,Salat – wie Salat‘ vorstellte. Das fand er lustig."

Salats Saab

Auch Salats Auto hat – no na – mit Film zu tun: " Mein weißer Saab 900 i, Baujahr 1985, spielte keine unwesentliche Rolle im Aufschneider mit Josef Hader. Das Auto wurde für Ursula Strauß ,gecastet‘, in einer Szene musste Hader als ihr aufgebrachter Ex-Mann dem Auto nachrennen und auf das Heck einschlagen." Eine gute Szene, zwei ordentliche Dellen und ein zerknirschter Ausstatter waren die Folge. "Uns wurde das Auto gratis zur Verfügung gestellt, lädiert konnte es auf keinen Fall zurückgegeben werden." Recherchen ergaben, dass sich die Reparaturkosten auf Verkaufswerthöhe bewegten. Im Wissen, dass seine Partnerin eine eingefleischte Saab-Liebhaberin ist, erstand Salat das Auto "zu einem guten Preis" und machte die eingefleischte Saab-Liebhaberin glücklich. Das alles passierte vor "ungefähr acht Jahren", zwei Kinder später wurde der alte Schwede – sehr zu seinem Missfallen – vom aufstrebenden Filmstar zu einem "Familienauto" degradiert.

Ansonsten ist der Saab "auf jeden Fall ein Panzer, der hält schon was aus. Der Motor ist meiner Meinung nach unzerstörbar. Sein Tacho zeigt jetzt fast 270.000 Kilometer, trotzdem funktioniert er einwandfrei." Leider ist er ein Schluckspecht. "Vor allem im Winter, aber dafür startet er immer verlässlich, bei jeder Kälte", weiß Salat. Behalten will man ihn so lange, "bis die Reparaturen, die sich bis jetzt wirklich in Grenzen halten, überhandnehmen".

Französisch-italienische Vorgeschichte

Als Jugendlicher war Salat meist mit den Autos seiner Eltern unterwegs: "An einen Citroen CX kann ich mich erinnern, der hat wie ein lässiges Raumschiff ausgeschaut." Salat ist am Land aufgewachsen, da war ein Fahrzeug Pflicht. "Mein erstes war übrigens mit 16 eine supertolle Vespa S, die ist mir dann gleich bei meiner ersten großen Ausfahrt vor dem U4 gefladert worden." (Jutta Kroisleitner, 3.2.2017)