N'Djamena – Der Tschad hat nach Angaben seines Präsidenten Idriss Deby Itno bis auf Weiteres kein Geld für Parlamentswahlen. Wie Deby am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mitteilte, muss die Wahl, die eigentlich bereits 2015 fällig war, wegen fehlender finanzieller Mittel auf unbestimmte Zeit verschoben werden. "In entbehrungsreichen Zeiten kann man nichts tun", sagte der Staatschef in N'Djamena.

Das zentralafrikanische Land befindet sich wegen des niedrigen Ölpreises und Kämpfen an mehreren Fronten, unter anderem gegen die nigerianische Islamistengruppe Boko Haram, in einer ernsthaften Krise. Über Boko Haram sagte Deby bei der Pressekonferenz, die Islamistengruppe sei "am Ende". Ähnlich hatte er sich allerdings bereits 2015 geäußert.

Der tschadischen Opposition signalisierte Deby seine Bereitschaft zum Dialog. "Die Opposition muss aufhören, Hass zu säen, der das Land auseinanderreißt", sagte er. Im April 2016 hatte die Opposition die Wiederwahl des Präsidenten im ersten Wahlgang mit fast 60 Prozent der Stimmen angezweifelt. Déby ist seit 1990 an der Macht. (APA, 3.2.017)