Frank Schulze arbeitet am Bühnenbild für die Bregenzer Carmen.

Foto: Dietmar Mathis

Bregenz – Eine riesige Zelthalle neben dem Bregenzer Fußballstadion ist zurzeit Mittelpunkt der Bühnenarbeit für die Bregenzer Festspiele. Dort entstehen die zentralen Skulpturen für George Bizets Oper "Carmen", die diesen und nächsten Sommer Tausende an den Bodensee locken soll.

Eine Hand ragt bis an die Hallendecke. Ein Riesending aus Stahl, Holz und Styropor. Daneben reckt sich ein Arm in die Höhe. Noch sind Arm und Hand nicht verbunden. Als Fragmente stehen sie nebeneinander. Hautfarben, mit leicht bläulichem Schimmer. Ein realistisches Abbild einer menschlichen Hand, nur etwas größer.

Tonnen für Carmen

17 Meter hoch und 20 Tonnen schwer ist allein die Hand, die ab April aus der Bregenzer Seebühne ragen soll. Eine zweite Hand wird sich dazugesellen, beide werden sie überdimensionierte Spielkarten halten. Symbolisch für das Schicksalhafte, das Carmen in der gleichnamigen Oper von Georg Bizet ereilen wird. Erstmals seit dem Gründungsjahr 1946 wird wieder eine Frau die Bühne gestalten.

Was genau sich die Britin Es Devlin für die Inszenierung von Kasper Holten außer dem Kartenspiel noch hat einfallen lassen, ist ein gut gehütetes Geheimnis. "Outlaws, Schmuggler, Hafenszenen, das schicksalhafte Kartenspiel", mehr will Intendantin Elisabeth Sobotka noch nicht verraten.

Im April, wenn Lastschiffe die Hände zum Transport wieder in Fragmente zerlegt, über den See zur Bühne bringen und die Hände mithilfe von Kränen zusammengesetzt werden, werden sich die Schleier lüften. Bis dahin legt Frank Schulze, seit 22 Jahren Kascheur bei den Bregenzer Festspielen, gekonnt Hand an die Hände. (Jutta Berger, 3.2.2017)