Kabul – In Afghanistan sind mindestens 25 Menschen in Schnee und Kälte ums Leben gekommen. Nach drei Tagen heftigen Schneefalls seien in verschiedenen Landesteilen Lawinen abgegangen, die Häuser unter sich begraben und Straßen unpassierbar gemacht hätten, teilten die örtlichen Behörden am Samstag mit. Rettungskräfte bemühten sich, eingeschlossene Menschen unter den Schneemassen zu befreien.

In der nordöstlichen Provinz Badachschan wurden einem Provinzsprecher zufolge 18 Menschen von Lawinen getötet, die in der Nacht Häuser überrollt hatten. Unter den Toten seien auch Kinder. Mehrere Dutzend Menschen seien noch eingeschlossen.

In der Provinz Sari Pul im Norden des Landes wurden den Angaben zufolge fünf Menschen durch Lawinen getötet, 70 hätten aus den Schneemassen befreit werden können. In der westlichen Provinz Badghis erfroren mindestens zwei Menschen und mehr als hundert Tiere.

Tödliche Lawinen sind in den bergigen Regionen Afghanistans im Winter keine Seltenheit. Rettungseinsätze scheitern oft an mangelnder Ausrüstung. Trotz Milliarden Dollar an Hilfsgeldern für Afghanistan seit dem Sturz der radikalislamischen Taliban im Jahr 2001 bleibt das konfliktgeplagte Land eines der ärmsten der Welt. Erst im Jänner waren im Norden des Landes 27 kleine Kinder in heftigem Schneefall und klirrender Kälte ums Leben gekommen. (APA, 4.2.2017)